Österreich

Am Weg in Spanien-Urlaub: Punk (21) überfiel Trafik

Heute Redaktion
Teilen
Der "Irokesen-Räuber" musste sich jetzt vor Gericht verantworten.
Der "Irokesen-Räuber" musste sich jetzt vor Gericht verantworten.
Bild: LPD Niederösterreich, privat

Auf der Anklagebank endete eine abenteuerliche Reise eines 21-Jährigen. Der Freigeist hatte seinen Job geschmissen, wollte in Spanien überwintern, nur fehlte ihm das nötige Kleingeld.

Seine Stelle als Veranstaltungstechniker hatte ihn gelangweilt und frustriert, also beendete der 21-jährige Weinviertler das Dienstverhältnis und sandelte ein wenig ab. Der Freigeist wollte den Winter in Spanien verbringen, kaufte sich ein Flugticket.

Raub am Weg zum Airport

Im Oktober, auf der Fahrt mit dem Zug vom Weinviertel zum Flughafen, sprang der 21-Jährige in Stockerau aus dem Zug, um sich für den Trip noch das nötige Geld zu beschaffen. Am Vormittag des 10. Oktober ging er also mit Kapuzenpulli in eine Trafik beim Bahnhof Stockerau (Korneuburg), zückte ein Messer und schrie wörtlich zur Trafikantin (44): "Alles! Keine Polizei!" Die geschockte Frau gab dem Mann alles aus der Kasse: 195 Euro in Scheinen. "Und eine Stange Zigaretten", forderte der Kriminelle noch.

Mit Cash und Tschick stieg er in Stockerau wieder in den Zug, fuhr zum Airport und hob Richtung Spanien ab. Doch offenbar reichte das Geld nicht bzw. konnte der 21-Jährige in Schwechat zu wenig Geld aufstellen - jedenfalls kam er noch vor dem Ende des Winters nach Österreich zurück, tauchte in der Punk- und Sandlerszene ab, nächtigte in der Gruft. Da die Exekutive bereits ein Fahndungsfoto (wo er recht auffällig mit Irokesen-Schnitt am Bahnhof ging) veröffentlicht hatte, konnte er am 15. Februar festgenommen werden.

Geständig beim Prozess

Beim Prozess am Mittwoch in Korneuburg zeigte sich der 21-Jährige umfassend geständig. Das Opfer hat noch immer Probleme: "Immer wenn die Türe aufgeht, habe ich Angst." Richter Rainer Klebermass meinte aber: "Sie haben den Raubüberfall nicht aus der Not heraus begangen, sondern um einen Urlaub zu finanzieren." Der zweifach vorbestrafte Angeklagte fasste für den Raubüberfall drei Jahre Haft aus. Zudem wurde eine sechsmonatige Bewährungsstrafe wegen schwerer Körperverletzung widerrufen, er muss sie jetzt absitzen. Das heißt der Niederösterreicher wandert dreieinhalb Jahre ins Loch. (Lie)