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On-off-Beziehungen sind schlecht für die Psyche

Das Hin und Her zwischen Trennung und Beziehung kann Depressionen und Angststörungen auslösen.

Heute Redaktion
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Gefühlschaos und der psychische Stress können zu chronisch depressiven Verstimmungen und Angststörungen führen.
Gefühlschaos und der psychische Stress können zu chronisch depressiven Verstimmungen und Angststörungen führen.
Bild: iStock

Instabile Beziehungen kennzeichnen sich durch das konstante Schwanken von Beisammen- und Getrenntsein. Was in den Storylines mancher Serien einen Unterhaltungswert hat, ist in der Realität eher bedenklich und kann ernsthafte Auswirkungen auf das geistige Wohl haben.

Nun bestätigt eine Studie der Universität Illinois in Columbia das, was der Instinkt schon wusste: Gefühlschaos und der psychische Stress können zu chronisch depressiven Verstimmungen und Angststörungen führen.

545 TeilnehmerInnen der Studie wurden zu ihrem Liebesleben befragt. Rund 60 Prozent von ihnen gaben an, zumindest einmal in einer solchen wechselhaften Beziehungskonstellation gewesen zu sein. Aus so einem ungesunden Trennungsmuster resultieren schlechtere Kommunikation und ein geringeres Engagement.

Aufgrund aufgebrachter Investitionen wird es als praktischer empfunden, die Beziehung aufrecht zu halten. Auch ein Hang dazu, immer misstrauischer zu werden und missbräuchliches Verhalten zu entwickeln, zeigt sich. Man müsse die (vielleicht wiederkehrenden Muster von) Ursachen intensiv ergründen, so ein Rat der Forscher.

Auseinander gehende Lebensweisen, Streitpunkte, die immer wieder auftauchen oder Lügen - eine Möglichkeit dem toxischen Zirkel zu entkommen ist der Versuch einer Paartherapie. Man sollte sich die Frage stellen, warum man als Paar immer wieder zueinander findet. Entweder gelingt dann die Stabilisierung oder man muss eine endgültige Trennung in Betracht ziehen, um der Seele ein Überleben und Ausbruch aus den toxischen Kreisläufen zu gewähren.

Der Grund ist nicht die Trennung an sich, sondern die Begleiterscheinungen der Überstrapazierung von einer sich mühsam wiederholenden Situation. Meist sind die Themen Abhängigkeiten unterschiedlichster Art, finanzielle Not, ein Pflichtgefühl oder schlicht Gewohnheit. Der Akt der Trennung wird so zu einer Routine-Handlung.

„Unsere Erkenntnisse zeigen: Leute, die sich ständig trennen und dann doch wieder zusammenkommen, müssen unter die Haube ihrer Beziehung schauen und herausfinden, was da wirklich vor sich geht. Wenn sie ehrlich miteinander über dieses Muster sprechen, können sie entsprechend handeln", so Kale Monk von der Universität Illinois. Ein Partner fühlt sich weniger verpflichtet. Der andere möchte ihn nicht verlieren. Durch die fehlende Stabilität und Wertschätzung werden schließlich beide unsicher – und auch das Selbstbewusstsein ist betroffen. Letztendlich verletzt das Spiel von Nähe und Distanz die Seele.

(GA)