Politik

"Aufregung für nächste Monate garantiert"

"Heute"-Interview mit Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou über Radwege, Hyperaktivität – und ob sie ein Griechen-Beisl eröffnet.

Heute Redaktion
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Spätestens in zehn Monaten will die Grüne als Vizebürgermeisterin abtreten, für die Zeit bis dahin hat sie allerdings noch einige Pläne, wie sie im "Heute"-Interview verrät:

"Heute": Erleichtert, wehmütig, kampflustig: Wie fühlen Sie sich nach der Ankündigung des Rücktritts?

Maria Vassilakou: Glücklich.

Glücklich?

Vassilakou: Ja, am Tag danach so glücklich wie am Tag davor, nämlich darüber das Privileg zu haben, die tollste Stadt der Welt weiterentwickeln zu dürfen. Und ich werde das die nächsten Monate bis längstens Juni 2019 mit gleicher Leidenschaft tun wie die letzten acht Jahre. Man wird die hyperaktive Frau Vassilakou dort antreffen, wo man sie immer angetroffen hat – bei der Arbeit.

Welchen Projekten wird diese Leidenschaft gewidmet?

Vassilakou: Allen schon bekannten und vielen mehr. Rotenturmstraße, Neugestaltung Schwedenplatz, Althangründen, Argentinierstraße, neuer Busbahnhof, Sanierung Westausfahrt. Wollen Sie mehr hören? Aufregung ist auch für die nächsten Monate garantiert.

"Neues, smartes Angebot für Naschmarktkunden"

Etwa mit dem Radweg Linke Wienzeile?

Vassilakou: Das Radwegnetz hat an dieser Stelle eine brandgefährliche Lücke. Jetzt besteht die Chance, gemeinsam mit den Standlern und anderen Akteuren eine Lösung zu entwickeln. Gleichzeitig wollen wir den Naschmarktkunden ein neues, smartes Angebot bieten, wie sie ihre Einkäufe nach Hause bringen lassen können.

Heißt?

Vassilakou: Ich habe da jetzt schon viel ausgeplaudert. Wir können da ein tolles Projekt auf die Beine stellen.

Gab es ein Schlüsselerlebnis für Ihren Rücktritt? Also etwa, Sie sitzen im Olivenhain in Griechenland und denken sich, jetzt lasse ich es gut sein?

Vassilakou: Schönes Bild, aber nein. Solche Entscheidungen fallen nicht aus dem Moment heraus und auch nicht aus einer Stimmung. Das reift. Ich habe es mir nicht leichtgemacht.

Wann haben Sie sich entschieden?

Vassilakou: Die Entwicklung hat vor einem Jahr begonnen. Wenn ich von Erneuerung spreche, muss ich konsequenter Weise bei mir selbst beginnen.

Aber nur einer der bisher drei genannten Kandidaten für die Nachfolge steht für einen Generationenwechsel...

Vassilakou: Ich mache einen Generationenwechsel nicht am Alter fest. Ich verstehe darunter neue Denkweisen, neue Arbeitsweisen, neue Konzepte und ich erwarte mir neue Power.

"Wahlempfehlung? Weiß ich noch nicht"

Werden Sie eine Wahlempfehlung abgeben?

Vassilakou: Das weiß ich noch nicht. Ich werde mir die

konkreten Vorhaben der KandidatInnen anschauen und dann entscheiden.

Was müssen denn die Grünen tun, um wieder erfolgreich zu werden?

Vassilakou: Unsere Stärke ist es, Projekte anzugehen und konsequent zu Ende zu bringen. Und das ist auch meine Empfehlung für die Zukunft: geeint arbeiten. Was die Stadt wahrnimmt, ist Arbeit. Was den Grünen schadet, sind Konflikte, die am Vorabend einer Wahl eskalieren.

Treten Sie auch nicht mehr an, weil Sie Angst haben mussten, nicht mehr gewählt zu werden?

Vassilakou: Meine Entscheidung kommt aus tiefster, persönlicher Überzeugung.

"Ich löse mich nicht in Luft auf"

Wird Ihnen die Politik fehlen?

Vassilakou: Ich verabschiede mich nicht von der Politik, sondern nur aus der ersten Reihe. Ich bin mit Leib und Seele Politikerin. Ich werde auch danach, in veränderter Rolle, ein politischer Mensch bleiben. Ich löse mich nicht in Luft auf, es wird mich weitergeben in unserer Stadt.

In welcher Funktion?

Vassilakou: Mit der Frage, was ich danach mache, beschäftige ich mich, wenn der Zeitpunkt gekommen ist. Vielleicht nehme ich mir auch eine Auszeit.

Und danach machen Sie, wie Sie Michael Jeannee von der Krone erzählt haben, Sie ein griechisches Lokal auf?

Vassilakou: Das hättet ihr wohl alle gerne.

Ist ja nichts Ehrenrühriges.

Vassilakou: Ich koche bekanntlich gut, aber man muss sich ein Essen bei mir verdienen.

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