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"Austro"-Agentenpaar in Deutschland verurteilt

Heute Redaktion
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Das Agentenpaar Andreas und Heidrun "Anschlag", das zwanzig Jahre mit falschen österreichischen Papieren in Deutschland für den russischen Auslandsgeheimdienst KGB und dessen Nachfolger SWR spioniert haben soll, wurde nun zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Das Agentenpaar Andreas und Heidrun "Anschlag", das zwanzig Jahre mit falschen österreichischen Papieren in Deutschland für den russischen Auslandsgeheimdienst KGB und dessen Nachfolger SWR spioniert haben soll, wurde nun zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Auch wenn der Deckname "Anschlag" nicht sehr einfallsreich klingt, reichte er dem Paar aus Russland, um über zwanzig Jahre ihrer Spionage-Tätigkeit nachzugehen. Die Richter am Stuttgarter Oberlandesgericht sahen es als erwiesen an, dass die beiden Angeklagten viele Jahre für den russischen Auslandsgeheimdienst KGB und dessen Nachfolger SWR spioniert hatten.

Sechseinhalb und fünfeinhalb Jahre Haft

Gegen den Angeklagten Andreas Anschlag verhängte das Gericht eine sechseinhalbjährige Gefängnisstrafe, gegen Heidrun Anschlag fünfeinhalb Jahre Haft. Das Gericht sprach die beiden Angeklagten der geheimdienstlichen Agententätigkeit schuldig. Enttarnt wurden die Namen der beiden nicht - ihre wahre Identität dürfte auch dem Gericht nicht bekannt sein.

Nach außen hin führten beide ein unauffälliges Leben. Doch in Wirklichkeit sollen die beiden amtliche Dokumente über EU- und NATO-Angelegenheiten nach Moskau weitergegeben haben.

Steirer ermöglichte Schwindel

Laut Anklage kamen die beiden mutmaßlichen Spione 1988 und 1990 nach Deutschland und gaben damals an, in Südamerika geboren und aufgewachsen zu sein. Ihre - falschen - österreichischen Pässe soll Jahre zuvor ein steirischer Standesbeamter ausgestellt haben. Laut Staatsanwaltschaft Leoben wurde zu den beiden Pässen ein Verfahren geführt, aber 2011 eingestellt. Nach Angaben ihres Verteidigers haben beide Angeklagten die russische Staatsbürgerschaft.