Politik

"Bleiben Sie bitte bei den Fakten, Herr Wolf!"

Kompetent oder überheblich? Der Auftritt von ÖVP-Chef Sebastian Kurz in der ZIB2 spaltet das Internet in Fans und harte Kritiker.

Heute Redaktion
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ÖVP-Chef Sebastian Kurz im Interview mit Armin Wolf.
ÖVP-Chef Sebastian Kurz im Interview mit Armin Wolf.
Bild: Screenshot

Das koalitionäre Hick-Hack in Österreich um die Schulreform erreichte den Höhepunkt, ÖVP-Chef Sebastian Kurz aber war in der Ukraine. In seiner Funktion als Vorsitzender der OSZE weilte er in Kiew, während sich ÖVP und SPÖ gegenseitig die Schuld an den scheiternden Verhandlungen gaben und die Grünen Kurz zum Lügner stempelten

Von dort sprach er auch mit Armin Wolf in der ZIB2 und gab sich überrascht, dass nichts beschlossen wird. Für den Rosenkrieg habe er kein Verständnis, aus seiner Sicht sei alles ganz einfach, weil längst beschlossen.

Bei den Fakten bleiben

Dass mit den Grünen ausgemacht sei, die Schulreform mit Zwei-Drittel-Mehrheit zu beschließen, stellt Kurz in Abrede. Er könne sich viel eher mit der reinen Deutsch-Klassen-Forderung der FPÖ anfreunden, als mit den von den Grünen geforderten Modellregionen. Und: Auf was sich SPÖ und Grüne geeinigt haben, sei ja nicht bindend für die ÖVP.

Mit dem Satz "Ich würd Sie bitten da ein bisschen bei den Fakten zu bleiben, Herr Wolf", berichtigt er den ORF-Moderator. Dieser und weitere Sätze wie "Die Bildungsreform ist zwar kein großer Wurf, aber es sind durchaus sinnvolle Maßnahmen dabei", lösten im Internet Diskussionen aus.

Diskussion im Netz

Viele warfen Kurz Überheblichkeit und Inhaltslosigkeit vor. Wie er seine Steuererleichterung um 14 Milliarden Euro finanzieren will? Ausflüchte. "Mittlerweile relativ gelassen" sehe Kurz die Meinungen, die sagen, dass geht nicht. Auch bei der Frage nach einer Pflichtmitgliedschaft bei den Kammer windet er sich heraus.

Andere sehen das komplett anders. Sie loben ein ruhiges, kompetentes Interview:

Weiterer Punkt der für Aufregung sorgt: Mit dem Verweis, das stehe nicht im Regierungsprogramm, erteilte er der "Ehe für alle" quasi eine Absage.

(csc)