Life

"Car2Go" im großen Heute.at-Test

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Daimler

Seit einigen Monaten bietet der Autokonzern Daimler in Wien sein Carsharing-Modell "Car2Go" in Wien an. Heute.at nahm das Angebot genau unter die Lupe - von der Anmeldung bis zur ersten Ausfahrt.

Seit einigen Monaten bietet der Autokonzern Daimler in Wien sein Carsharing-Modell "Car2Go" in Wien an. Heute.at nahm das Angebot genau unter die Lupe - von der Anmeldung bis zur ersten Ausfahrt.

Autofahren wird immer teurer und so erlebt Carsharing derzeit einen Boom. Heute.at stellte bereits vor ein paar Wochen den Kostenvergleich zwischen den zwei größten Anbietern, Taxifahren und dem eigenen Auto an (). "Car2Go" empfahl sich dabei für kurze Strecken innerhalb Wiens.

Heute.at-Redakteur Markus Miksch nahm den Anbieter nun unter die Lupe. Das sind seine Eindrücke:

Auf der Homepage verspricht der Anbieter, die Anmeldung verlaufe "schnell und unkompliziert und nimmt nur wenige Minuten in Anspruch". In der Praxis stellt sich diese jedoch zeitaufwändiger heraus, als gedacht.


Schritt 1: Anmeldung:

Mit der U-Bahn fahre ich zur Zentrale in die Hintere Zollamtsstraße 9 (3. Bezirk). Laut Homepage erhält man dort die Chipkarte, mit der man sich später die Autos ausborgen kann. Ein Versand per Post ist leider nicht möglich. Das Geschäftslokal ist aber günstig gelegen in der Nähe der U-Bahn-Station Landstraße, von dort sind es fünf Minuten zu Fuß.

"Haben Sie sich online registriert?"

Als ich mich in der Warteschlange anstelle, werde ich von einer Kundenbetreuerin gefragt, ob ich mich denn schon online registriert habe. Tja, das habe ich nicht, denn davon war auf der Homepage auch unter dem Menüpunkt "Anmeldung" keine Rede. Freundlich werde ich darauf hingewiesen, dass dies kein Problem sei, ich könne dies am Computer-Terminal nachholen.


Schritt 2: Registrierung:

Da taucht das erste Problem auf: Es gibt nur zwei Computer und bei beiden gibt es bereits eine Warteschlange. Smartphone sei Dank nehme ich die Registrierung mit meinem Handy vor. Dafür benötige ich rund zehn Minuten.


Schritt 3: Einschulung:

Dann folgt die nächste, zeitraubende Überraschung: Ein Mitarbeiter muss jedem neuen Kunden zuerst am Auto erklären, wie alles funktioniert.

Der "freundliche" Lehrer

Dabei zeichnet sich dieser Herr nicht gerade durch Freundlichkeit aus. Ein anderer Neukunde wird angemotzt, weil er während der Einschulung - die kaum Neuigkeiten beinhaltet, wenn man sich zuvor auf der Homepage informiert hat - per SMS rasch seinen Parkschein verlängert. Der Angemotzte kommentiert es mit: "Da hast dir wohl den falschen Beruf ausgesucht."


Schritt 4: Chipkarte:

15 Minuten und einige unnötige Fragen unaufmerksamer Neukunden (die der Mitarbeiter trotzdem beantwortet, obwohl er im Zuge der Einschulung all dies bereits erklärt hatte), kann ich mir endlich die Chipkarte abholen. Bei der Abholung muss man noch Führerschein und Bankomatkarte vorlegen - die Abrechnung erfolgt per Einziehungsauftrag.


Schritt 5: App:

App ist empfehlenswert

Natürlich will ich sofort eine Fahrt unternehmen. Wenn Sie unterwegs rasch ein Auto finden wollen, sollten Sie eine App für Ihr Handy herunterladen. Das Finden eines Fahrzeuges per Handy über die offizielle Website ist aufgrund der langen Ladezeiten nämlich ein Ärgernis. Die Apps sind zwar von Drittanbietern, funktionieren aber (wie in meinem Fall "Find2Car" für Android).


Schritt 6: Schadensmeldung:

Die erste Fahrt

Rasch habe ich ein Auto gefunden. Beim Rundgang, den Sie vor Fahrtantritt unbedingt machen sollten, fällt mir ein Kratzer am Kotflügel auf. Bevor Sie das Auto anstarten, werden Sie über den Bordcomputer gefragt, ob Ihnen Schäden am Fahrzeug aufgefallen sind - bereits registrierte Mängel werden aufgelistet. Da der Kratzer nicht aufscheint, mache ich über den Bordcomputer die Schadensmeldung, dies nimmt nur eine Minute in Anspruch.

Dann fahre ich los. Zum ersten Mal steuere ich einen Smart und muss zugeben, er ist geräumiger, als er von außen aussieht - auch der Kofferraum. Das einzig Nervige ist die Automatik, mit der jedes Fahrzeug ausgestattet ist. Diese schaltet nur mit einiger Verzögerung, wodurch es beim Beschleunigen ruckelt. Sonst ist es das ideale Fahrzeug für die Stadt.

Fazit

Wer sich bei "Car2Go" anmeldet, sollte vor der Fahrt zur Zentrale unbedingt zuerst die Online-Registrierung vornehmen. So wird schon einmal Zeit gespart. Das Carsharing-Prinzip ist auf jeden Fall zukunftsweisend, die Anmeldung sollte aber noch schneller und unkomplizierter werden.

Markus Miksch

;