Eine 36-jährige Britin erfährt während der Covid-19-Behandlung, dass sie an einer seltenen Herzkrankheit leidet und jederzeit hätte "tot umfallen" können.
Am 22. März wurde Angela Schlegel ins Chelsea and Westminster Hospital eingeliefert, nachdem sie elf Tage lang unter Symptomen einer Covid-19-Erkrankung litt. Röntgenaufnahmen bei der 36-jährigen Britin zeigten Flüssigkeit in der Lunge und ihr Herz in einem fatalen Zustand. Angela Schlegel wurde umgehend auf die Intensivstation des Royal Brompton Hospital in London verlegt. Im größten medizinischen Zentrum für Herz- und Lungenkrankheiten in Großbritannien diagnostizierten die Ärzte bei Angela Schlegel einen Herzfehler, der tödlich hätte sein können.
Es stellte sich heraus, dass die Patientin an einer eosinophilen Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) litt, einer extrem seltenen Erkrankung, die Herz, Lunge, Gelenke und Nerven schädigen kann. "Es hat mich umgehauen, als mir gesagt wurde, dass mein Herz nicht normal funktioniert", sagte sie der BBC. Sie sei seit zwei Jahren wegen ihres Asthmas bei Ärzten ein und aus gegangen, ohne je auf die Idee zu kommen, dass ihr Herz nicht so funktioniert, wie es sollte.
"Wäre EGPA unentdeckt geblieben, ich hätte tot umfallen können", schilderte sie rückblickend weiter und sei fast dankbar, dass sie sich mit dem Coronavirus angesteckt habe.
"Das Virus hat meinem Herz und meinem Körper stark zugesetzt und die EGPA beschleunigt. Es hat mir langfristig das Leben gerettet, aber kurzfristig hat mich das Coronavirus fast umgebracht", fügte die 36-Jährige an. Am 22. April konnte sie das Krankenhaus verlassen.
Angela Schlegel verbrachte insgesamt fünf Wochen im Krankenhaus und wurde von Pflegepersonal betreut, das sie nur "schlicht unglaublich" nennt. Einer der behandelnden Ärzte sagte nach der Entlassung gegenüber "BBC Breakfast", dass die Genesung von Angela Schlegel den Krankenhausmitarbeitern viel Auftrieb gegeben habe. "Wenn sie sehen, wie ein Patient aufsteht und lächelt, hat dies einen enormen Einfluss", sagte Dr. Pujan Patel.