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"Das war ein Tor!" Marsch sauer wegen Video-Abseits

Salzburg verlor gegen Napoli 2:3. Bullen-Trainer Jesse Marsch war nach dem Spiel sauer – auch auf den Videoschiedsrichter.

Heute Redaktion
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Jesse Marsch versteht nach der Abseitsposition vor dem Haaland-Treffer die Welt nicht mehr.
Jesse Marsch versteht nach der Abseitsposition vor dem Haaland-Treffer die Welt nicht mehr.
Bild: imago sportfotodienst

Die Bullen mussten sich am Mittwochabend in der Champions League im Heimspiel dem SSC Napoli 2:3 geschlagen geben. Der Doppelpack und Rekord von Erling Braut Haaland schreiben internationale Schlagzeilen. ÖFB-Teamkeeper Cican Stankovic schied verletzt aus und droht länger auszufallen.

Die ernüchternde Wahrheit: Salzburg verteidigte wie schon gegen Liverpool (3:4) auf diesem Niveau nicht stark genug. Trainer Jesse Marsch ärgerte sich nach dem Spiel über seine Defensive: "Wir müssen besser verteidigen. Das ist nicht gut genug!"

Nicht nur die eigene Abwehr trieb dem US-Amerikaner die Zornesröte ins Gesicht. Marsch beschwerte sich über das vermeintliche 1:0, das Salzburg vom Videoschiedsrichter wegen einer Abseitsposition "genommen" wurde.

"Unser erstes Tor war ein Tor. Ich verstehe nicht, warum das nicht gegeben wurde." Haaland – wer sonst – hatte nach einer verunglückten Abwehraktion aus kurzer Distanz getroffen. Statt der frühen Führung setzte es wenige Minuten später das 0:1 durch Dries Mertens (17.).

Szene aufgelöst

Die strittige Szene unter der Lupe: Enock Mwepu schoss von außerhalb des Strafraums. Zu diesem Zeitpunkt stand Haaland klar im Abseits. Der Ball traf erst einen Napoli-Verteidiger, sprang zum nächsten, dann erst zu Haaland. Der verwertete trocken.

Salzburg und seine Fans jubelten über den Treffer, ehe durch Videobeweis auf Abseits entschieden wurde. Schiri Clément Turpin sah sich die Situation auf dem Bildschirm an. Das verdeutlichte: Hierbei ging es nicht um kalibrierte Linien oder den Zeitpunkt des Abspiels – zu deutlich stand Haaland im Abseits. Es galt zu entscheiden, ob durch das Abfälschen des Schusses eine neue Spielsituation gestartet wurde.

Wäre das der Fall gewesen, hätte der Treffer gezählt. Der Ball wäre dann von einem Napoli-Spieler zu Haaland gespielt, die Abseitsposition nach dem Mwepu-Schuss aufgehoben worden. Dem war nicht so. Das Leder wurde binnen Bruchteilen einer Sekunde wie beim Flipper-Automaten zwischen den Beinen herumgeschleudert. Von einer bewussten Aktion konnte nicht die Rede sein. Die emotionale Beschwerde von Marsch ist verständlich, aber fachlich falsch.