Politik

"Der Strache hat halt nicht so viel gearbeitet"

Heute Redaktion
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Plötzlich Vizekanzler. "Heute"-Interview mit Grünen-Chef Werner Kogler (58) an seinem neuen Amtssitz, acht Stock über Wien. Der Polit-Aufsteiger über neuen Job, Kurz, Krawatten und sein hässliches Büro.

Was ist das: Sieht aus wie eine Garderobe, versprüht den Resopal-Charme der Siebzigerjahre, ist nun aber eines der Machtzentren der Republik? Radetzkystraße 2, Wien-Landstraße, 8. Stock: Hier residiert nun Werner Kogler, beim "Heute"-Besuch gewohnt oben ohne. "Ich habe sicher zehn bis 15 Jahre keine Krawatte mehr getragen", lacht er. Auch bei der Angelobung: "Ich wollte es nicht anders tun als sonst."

Warum er in Wiens hässlichstes Büro zog? "Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind da, ich wollte nicht in barocken Hallen sitzen." Und sonst so? Kogler über:

Den neuen Titel Vizekanzler: "Die Bezeichnung kommt mir noch komisch vor."

Doppeljob: (Vizekanzler, Regierungskoordinator) "Der Strache hat halt nicht so viel gearbeitet."

Seinen Weg in Regierung: "Es gab Phasen, da dachte ich mir, ich bleibe im Parlament, gehe nicht in die Regierung, die gab es während der Sondierungsphase".

Ob ihn Kurz überredete? "Nein, aber im Sommer, noch im Wahlkampf, sind wir zwei Stunden zusammengesessen und haben immerhin über den unwahrscheinlichen Fall geredet, dass …"

"Nicht prickelnd": (so fand er das Gespräch damals) "Das hat sich nur auf das stille Mineralwasser bezogen."

Koalition: "Wir wurden nicht über den Tisch gezogen."

Was er gut kann: "Verantwortung übernehmen"

Vertrauen in Kurz: "Ausreichend"

Krisenmodus: "Zunächst muss festgestellt werden, was eine Krise ist. Ob das zutrifft, dafür braucht es zwei. Es ist eine Streiterei für die Galerie."

Anwürfe gegen Alma Zadic: "Ich habe von der ÖVP ausreichend Signale zu ihrer Verteidigung vernommen."

Politisches Ziel: "Wir werden das Land, wenn die Regierung vier, fünf Jahre hält, nicht mehr wiedererkennen. Nehmt mich beim Wort."