Politik

"Die letzten Tage waren sicher nicht akzeptabel"

In einem langen Text würdigt Kern die Leistungen der SPÖ in den letzten Jahren und meint, die letzten Tage seien nicht optimal gelaufen.

Heute Redaktion
Teilen

"Liebe Freundinnen und Freunde!", beginnt Kern. In einem langen Text lobt er die Sozialdemokratie, beschreibt, was die SPÖ alles erreicht hat und entschuldigt sich nochmals für die Turbulenzen seines Rücktritts.

Nicht allein Schuld am Chaos

"Was in den letzten Tagen konkret passiert ist, war sicher nicht akzeptabel", schreibt Kern. Die Schuld daran läge allerdings nicht bei ihm allein: "Mir selbst wäre ein geordneter Übergang natürlich viel lieber gewesen. Gleichwohl das Geschehene nicht nur in meinem Einflussbereich zu suchen ist, übernehme ich als Parteichef selbstverständlich die Verantwortung dafür. Und möchte an dieser Stelle alle davon Betroffenen um Entschuldigung bitten."

Vorsitzender der SPÖ zu sein, sei für Kern eine "riesige, unbeschreibliche Ehre und ein ganz besonderer Höhepunkt" in seinem Leben gewesen.

Viel erreicht

Er zählt auf, was er während seiner Zeit als Parteichef und auch Bundeskanzler geschafft hat:

- Abschaffung des Pflegeregresses

- Ausbildungsgarantie für Jugendliche bis 25 Jahren

- Ausbau der Ganztagsschulen

- Rechtliche Gleichstellung von ArbeiterInnen und Angestellten

- Höhere Investitionen in Infrastruktur

- Aktion 20.000 für ältere Arbeitslose

- Jobbonus für Unternehmen

- Erhöhung der Forschungsprämie

- Erhöhung der Mindestlöhne

- Frauenquote in Aufsichtsräten

- Erhöhung der Mindestpensionen

Bei der letzten Nationalratswahl habe die SPÖ, entgegen dem europäischen Trend, 100.000 Stimmen dazugewonnen. Es habe zwar nicht für Platz 1 gereicht, aber mit Kerns "Plan A" verfüge die Partei über einen "reichlichen Fundus an Ideen", mit dem man auch in Opposition das Land verändern könne.

Sein Platz ist Europa

Obwohl man der SPÖ im ersten Jahr als Opposition einiges nachgesagt habe ("zu weich, zu hart, zu hektisch, zu schläfrig, zu links, zu rechts"), sei die Zustimmung der Österreicher zur Sozialdemokratie seit der Wahl gestiegen, schreibt Kern.

Der Platz, an dem Kern dem großen Ganzen und unserem Land am besten dienen könne, sei für ihn heute Europa, ist er überzeugt.

(red)

;