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"Die Situation ist sehr angespannt"

Heute Redaktion
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Bild: Petra Spiola

Zum Start der ersten Flüchtlingsmesse "chancen:reich" beschreibt Petra Draxl, Vorständin des Wiener Arbeitsmarktservices (AMS), die Herausforderungen für Asylwerber am Arbeitsmarkt.

Zum Start der ersten Flüchtlingsmesse "chancen:reich" beschreibt Petra Draxl, Vorständin des Wiener Arbeitsmarktservices (AMS), die Herausforderungen für Asylwerber am Arbeitsmarkt.

"Heute": Wie stehen momentan in Österreich die Arbeitschancen für Flüchtlinge?

Petra Draxl: "Die Lage am Arbeitsmarkt ist sehr angespannt. Es ist besonders für Flüchtlinge schwer, einen Job zu bekommen."

"Heute": Welche Herausforderungen bringt das für das AMS mit sich?

 Draxl: "Wir bieten, so wie Deutschland und Schweden, ein Programm für Flüchtlinge an. Damit erheben wir Kompetenzen und erstellen Qualifizierungsangebote. Dieses Programm zu managen, ist die größte Herausforderung."

"Heute": Wie können Asylwerber rascher in den Arbeitsmarkt integriert werden?

 Draxl: "Gute Chancen für einen Job bietet der Hotel-und Gastronomiebereich. Bei Arbeitsplätzen mit höherer Qualifikation ist die Suche ein Prozess. Wir wissen aus Deutschland, dass es etwa fünf Jahre braucht, bis die Hälfte der Flüchtlinge eine Arbeitsstelle hat. Dieses Jahr rechnen wir damit, circa 3.000 Asylberechtigte vermitteln zu können."

"Heute": Heute findet die Berufsmesse „chancen:reich“ statt. Kann so eine Veranstaltung dazu beitragen, Asylwerber schneller zu beschäftigen?

 Draxl: "Ja. Es ist ein weiterer Schritt, um Flüchtlinge und Betriebe zusammenzubringen. Es entstehen durch solche Veranstaltungen Netzwerke unter den Flüchtlingen. Das schafft ein Selbstbewusstsein bei den Menschen."

"Heute": Mit welchem Programm ist das AMS bei der Messe vertreten?

 Draxl: "Es ist eine breite Palette an Unternehmen dabei. Wir werden einen Informationsstand betreuen und haben bereits an die 3.000 arbeitsberechtigte Geflüchtete zu der Messe eingeladen."

"Heute": Sind Projekte in Planung, durch die Flüchtlinge leichter am heimischen Arbeitsmarkt Fuß fassen können?

 Draxl: "Wir sind dabei, Spezialthemen zu bearbeiten. Dieser Tage wird es Veranstaltungen zu Informationstechnologie geben. Im Herbst organisieren wir einen Tag für arbeitssuchende Apotheker und Pädagogen."