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"Dreck" mit 360-Grad-Sicht für 1 Milliarde Dollar

Heute Redaktion
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Ein eigenes Dorf gründen oder einfach viel Privatsphäre haben? Kein Problem: The Mountain in den USA wird für eine schlappe Milliarde Dollar angeboten.

Der Blick reicht von Downtown L.A. bis zu den Pools der Milliardäre in Beverly Hills. An klaren Tagen kann man den Pazifik sehen. Die unverbaubare Aussicht vom Grundstück The Mountain oberhalb von Los Angeles ist eine der besten der Welt – und eine der teuersten. Die am höchsten Punkt von L.A. gelegene Hügelkuppe ist für eine Milliarde Dollar zu haben.

Dies macht das 64 Hektar große The Mountain zum bei weitem teuersten Grundstück, das je in den USA angeboten wurde. Da müssen selbst Hollywoods Filmstars schlucken. Das Gelände, das mehr als doppelt so groß ist wie Disneyland, löst das Anwesen The One in Bel Air als teuerstes Anwesen der USA ab. Wobei The One, dessen Preis bei etwa 500 Millionen Dollar liegt, eher die Bezeichnung des dort erbauten luxuriösen Gebäudekomplexes ist. Den bisher höchsten bekannt gewordenen Preis für ein Anwesen bezahlte der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman mit etwa 300 Millionen Dollar für ein Schlösschen in der Nähe von Paris.

Wer in The Mountain baut, hat sicher seine Ruhe

The Mountain ist unbebaut, aber mehr als achtmal so groß wie The One. Eine Privatstraße, ein fünf Meter hohes Tor und einen Hubschrauberlandeplatz gibt es bereits. Der derzeitige Eigentümer, das Unternehmen Secured Capital Partners, steckte bereits mehrere Millionen Dollar in die Entwicklung des Grundstücks, das 14 Hektar bebaubare Fläche umfasst. Seit dem 6. August 2018 ist es offiziell auf dem Markt. Der potenzielle Käufer könnte dort ein eigenes Dorf bauen, ein neues Disneyland oder sein persönliches Fort.

Weltweit 100 potenzielle Käufer

Einen Käufer für das prestigeträchtige Anwesen zu finden, ist jedoch nicht ganz einfach. Zunächst einmal, weil The Mountain keinen guten Ruf hat. Seine Geschichte ist durchzogen von Rechtsstreitigkeiten und gescheiterten Plänen. Eine Zeit lang gehörte The Mountain, damals noch als Vineyard Beverly Hills bekannt, der Schwester des Schahs von Persien. Kurz nach dem Umsturz im Iran 1997 gab sie ihre Pläne für ein riesiges Anwesen auf. Anfang des Jahrtausends interessierte sich unter anderem Brad Pitt dafür. Tom Cruise leistete eine Anzahlung. Einen Tag, bevor der Kauf rechtsverbindlich wurde, sprang er auf Anraten seines Managers ab.

Sehr präsentabel sei eine platte Hügelkuppe außerdem nicht, sagte der Makler Aaron Kirman gegenüber der "New York Times". Der Käufer müsse schon eine Vision mitbringen, Wörtlich hörte sich das so an: "To be impressed by dirt is hard" (von Dreck beeindruckt zu sein, ist schwierig).

Vielleicht liegt es auch am Preis. Der Dreck mit der 360-Grad-Aussicht kostet wie gesagt eine Milliarde Dollar. Die Kartei von Secured Capital Partners umfasst 2.800 Milliardäre, Mitglieder vermögender Königshäuser, Oligarchen und Tech-Tycoons. Nach Einschätzung des Unternehmens kommen davon 50 bis 100 als Käufer in Frage. Wobei der tatsächliche Preis von The Mountain um einiges niedriger liegen dürfte, wie die "New York Times" schätzt. Hohe Preise und ein gleichermaßen hoher Rabatt sind ein Teil des Immobiliengeschäfts in Los Angeles.