"Dschungel von Calais" wird bis Jahresende geräumt

Frankreichs Präsident Francois Hollande hat verkündet, dass das Flüchtlingslager in Calais mit 10.000 Menschen komplett geräumt wird. Die dort lebenden Migranten versuchen von der Küstenstadt über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu kommen.

Seit Jahren warten die Bewohner von Calais darauf, dass die Behörden etwas gegen die chaotischen Zustände und die Menschenmassen in dem "Dschungel" genannten Lager tun. Nun hat Hollande erstmals die Stadt besucht - nicht das Lager selber - und versprochen: "Wir müssen das Lager komplett und endgültig räumen. Das ist eine außergewöhnliche Herausforderung, weil die Situation hier außergewöhnlich ist."

Geschehen soll dies bis Jahresende: Die dort lebenden Menschen werden in andere Zentren im ganzen Land aufgeteilt, sofern sie Anrecht auf Asyl hätten. Dies treffe laut Hollande auf etwa 80 Prozent der Flüchtlinge zu; der Rest müsse Frankreich verlassen.

Großbritannien wird sich über diese Nachricht freuen: Immer wieder versuchen Migranten, Lkws auf dem Weg zum Inselstaat zu stoppen und mit ihnen illegal einzureisen. Dafür errichten sie auch Straßensperren. Regionalpolitiker sind weniger begeistert von der Maßnahme: Sie befürchten, das bei ihnen "Mini-Dschungel" entstehen können.