Der Chef der Kärntner Wirtschaftskammer forderte vor einem Jahr, dass Arbeitnehmer die ersten beiden Krankenstand-Tage selber zahlen sollen. Nun folgte verspätet die Aufregung.
Im Juni 2017 forderte der Kärntner Wirtschaftskammer-Chef Jürgen Mandl, dass Dienstnehmer die ersten beiden Krankenstandtage selber zahlen sollen, um Missbrauch beim Krankenstand vorzubeugen.
Am Freitag diesen Jahres kursierte ein Bericht der "Kleinen Zeitung" über die Forderung erneut auf sozialen Netzwerken. Zahlreiche Nutzer, aber auch die Gewerkschaft zeigten sich ob der Forderung erbost. Den meisten war wohl entgangen, dass es keine aktuelle war.
Der Chef der Gewerkschaft vida, Roman Hebenstreit, etwa kommentierte zu der Meldung auf Facebook mit den Worten: "Weiter geht's mit Forderungen zur Ausbeutung der ArbeitnehmerInnen."
Aufreger-Beispiele
Damals hatte die Kärntner Wirtschaftskammer in einer Aussendung mehrere konkrete und besonders extreme Beispiele für Krankenstand-Missbrauch genannt. So etwa der Fall einer Angestellten, die sich 26 Tage im Nachhinein von einem Arzt für einen Tag krankschreiben ließ. Gleichzeitig betont Mandl damals: "Die schwarzen Schafe grasen bei den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern genauso."
(red)