Politik

"Erzherzog Ulrich" Habsburg verhöhnt Grüne

Wenn schon gegen den Adel vorgehen, dann auch gleich Faschingsprinz und Weinkönigin ins Visier nehmen, schlägt Ulrich Habsburg seinen Grünen vor.

Heute Redaktion
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Ulrich Habsburg-Lothringen macht sich dezent über grüne Parteifreunde lustig.
Ulrich Habsburg-Lothringen macht sich dezent über grüne Parteifreunde lustig.
Bild: Reuters/Reuters

Die grüne Angeordnete Sigrid Maurer hatte im Parlament vergeblich eine Anhebung der Strafen für das Führen von Adelstiteln gefordert. Ulrich Ferdinand Gudmund Habsburg-Lothringen, einst grüner Gemeinderat in Wolfsberg, nahm den Vorstoß Maurers zum Anlass, seine Kollegin nachhaltig zu verhöhnen.

"Konsequent sollte man diesbezüglich auch bei der Erziehung sein. Prinzen und Prinzessinnen in oft auch sozialdemokratisch geführten Kindergärten trifft man bei Faschingsfesten immer wieder an und auch Erwachsene geben sich als Faschingsprinz bzw. Prinzessin oder als Weinprinzessin aus", schrieb Habsburg-Lothringen süffisant an Maurer.

Auch bei der Heta gibt es Prinzen

"Auch das staatliche Fernsehen sollte sich bei Adelstiteln zurückhalten - und war es unbedingt notwendig, dass die österreichische und staatliche Heta-Abbaubank der Hypo einen Prinzen als CEO hat?", fragt der steirische Habsburg. Heta-Chef ist nämlich derzeit der Deutsche Sebastian Prinz von Schoenaich-Carolath.

„Erzherzog Ulrich, Grüner von Wolfsberg".

Gezeichnet ist das Schreiben an Maurer mit den Worten „Erzherzog Ulrich, Grüner von Wolfsberg". Hier ist ein kleiner Heute-Exkurs notwendig: Habsburg hat sich den Erzherzog-Titel nämlich eigenmächtig umgehängt. Da Ulrichs Opa, Erzherzog Heinrich Ferdinand von Österreich-Toskana, einst nicht standesgemäß heiratete, ist Ulrich kein Mitglied des Kaiserhauses und damit adelsrechtlich kein „Erzherzog", sondern wäre ein schlichter „Graf von Habsburg".

Vierzehn Cent Strafe



Das Tragen von Adelstitel ist aber in Österreich seit 1919 verboten. Die heute noch geltenden Strafdrohungen des Adelsaufhebungsgesetzes sehen zwingend vor, dass man für das Führen eines Titels bis zu 20.000 Kronen zahlen muss – wahlweise setzt es sechs Monate Arrest. Die damals horrende Strafe 20.000 Kronen sind aber heute umgerechnet nur mehr 14 Cent wert. Zu wenig, fand die grüne Maurer und forderte im Parlament vergeblich eine höhere Verwaltungsstrafe.

Ulrich Habsburg meint, dass Adelstitel ein Bestandteil des Namens sein sollte. Vor Jahren schlug er auch schon vor, Adelstitel wie Wunschkennzeichen an das Volk zu verkaufen.

(plo)