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"Eure Finanzmacht beeindruckt mich nicht"

Heute Redaktion
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Beim SPÖ-Bundesparteitag schwörte der Kanzler seine Partei auf den Wahlkampf im Herbst ein. "An unserer Seite sind nicht die Millionenspender, sondern die Millionen", so Kern.

In der Messen Wien fand am Donnerstag die SPÖ zusammen, um den Wahlkampf zu beschließen. Bundeskanzler und Parteichef Christian Kern versuchte, die Funktionäre mit einer flammenden Rede wachzurütteln und ihnen Mut zu machen.

Angesichts der Umfragewerte steht der SPÖ ein harter Wahlkampf bevor. Jedoch sei der Kampf der SPÖ in den vergangenen 150 Jahren niemals leicht gewesen. "Was ist mit euch?", fragt Kern seine Funktionäre. "Wem es zu bequem ist, der soll das jetzt sagen."

In Richtung der schärfsten Konkurrenten, Sebastian Kurz' ÖVP und Heinz-Christian Straches FPÖ sagte Kern: "Ja, die haben mehr Geld, ja, sie haben die Medien hinter sich, und ja, die wollen nur über Flüchtlinge reden. Den ganzen lieben langen Tag. Nicht darüber, wie wir Jobs schaffen, leistbare Wohnungen, sichere Pensionen oder die beste Bildung für unsere Kinder."

"Nicht die Millionenspender, sondern die Millionen"

"Eure Finanzmacht beeindruckt mich nicht", sagte Kern besonders in Richtung der Volkspartei. "An unserer Seite sind nicht die Millionenspender, sondern die Millionen, die darauf warten, dass sie sich holen, was ihnen zusteht."

Christian Kern und Michael Häupl beim SPÖ-Bundesparteitag. (Quelle: Video3)

Er wolle Österreich mit seinem Plan in den nächsten zehn Jahren zu einer "modernen Vorzeigenation" machen. Er wolle einen modernen Staat bauen, "in dem sich Leistung wirklich lohnt, alle ihren Beitrag leisten und das Miteinander stärker ist als das Gegeneinander". Daher gehe es am 15. Oktober darum: "Ein paar flotte Sager oder ein umfassender Plan."

Häupl: "Schon bessere Verarsche gehört"

Wiens Bürgermeister und Landesparteichef Michael Häupl schoss sich auch auf ÖVP-Chef Sebastian Kurz ein. Er habe von dem Außenminister "noch nichts gehört zu wesentlichen Fragen der österreichischen Innenpolitik". Stattdessen spreche Kurz nur vom Schließen der Mittelmeerroute: "Das ist seine Hack'n, er soll's tun."

Zu dessen Ankündigung, sein Wahlprogramm erst Ende September zu veröffentlichen, sagte Häupl nur hämisch: "Na super. Ich hab schon eine bessere Verarsche gehört. Ich bin dafür, dass das Wahlprogramm der ÖVP am 16. Oktober veröffentlicht wird, da is Zeit gnua."

Kandidatenlisten angenommen

Die Bundesliste wurde von den Funktionären mit 265 zu 21 Stimmen angenommen. Die Wiener Landesliste, auf der Parteichef Kern an erster Stelle kandidiert, wurde mit 94,6 Prozent und 271 zu 15 Stimmen angenommen. Das Wahlprogramm nahmen die Delegierten einstimmig an. (red)

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