Politik

"F*ck Hofer"-Demo legt am Samstag Innenstadt lahm

Heute Redaktion
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Bild: Screenshot Facebook

Nur wenige Stunden vor der Bundespräsidenten-Stichwahl am 4. Dezember wollen Gegner von FPÖ-Kandidat Norbert Hofer eine Großdemo in Wien durchführen. Ab 14 Uhr wollen die Demonstranten unter dem Titel "1st F+ck Hofer Demo!" vom Museumsquartier bis hin zur FPÖ-Parteizentrale in Rathausnähe ziehen. Am Weg sollen noch Burschenschafter-Treffpunkte abgegangen werden.

Nur wenige Stunden vor der Bundespräsidenten-Stichwahl am 4. Dezember wollen Gegner von FPÖ-Kandidat Norbert Hofer eine Großdemo in Wien durchführen. Ab 14 Uhr wollen die Demonstranten unter dem Titel "1st F*ck Hofer Demo!" vom Museumsquartier bis hin zur FPÖ-Parteizentrale in Rathausnähe ziehen. Am Weg sollen noch Burschenschafter-Treffpunkte abgegangen werden.

"Norbert Hofer als Präsident? Sicher nicht!", heißt es in der Einladung zur Demonstration auf Facebook. Im folgenden Text wird mit Kritik nicht gespart: "Ein Deutschnationaler als Präsident ist eine Verhöhnung der KZ-Opfer! Der Burschenschafter Hofer trug zur Angelobung im Parlament das Erkennungszeichen der illegalen Nazis – die blaue Kornblume! Hofer ist Mitglied einer Burschenschaft, die sich zur 'deutschen Volks- und Kulturgemeinschaft' bekennt."

Und Weiter: "Die antisemitische Tradition der Burschenschaften gipfelte im Holocaust! Hofer will, dass Frauen sich auf die 'Brutpflege' konzentrieren und stellt die 'Fristenlösung' in Frage! Ein Nationalratspräsident, der in seinem Parlamentsbüro rechtsextreme Burschenschafter beschäftigt und Zeitungen Interviews gibt, die das DÖW als neonazistisch einstuft, darf nicht in die Hofburg einziehen!"

Provokant gewählt wurde auch die Demoroute: Mit Treffpunkt am Samstag um 14 Uhr beim Museumsquartier wollen die Demonstranten entlang von Burschenschafts-Büros zur FPÖ-Zentrale ziehen. Die Burschenschaften "Bruna Sudetia", "Silesia" und die "Mädelschaft Freya" liegen auf der Demo-Route. Das Ende der Veranstaltung wurde mit 16 Uhr genannt.

 
Team Van der Bellen: Klare Distanzierung 

Der Verein Gemeinsam für Van der Bellen distanziert sich entschieden von der für Samstag geplanten Demonstration: "Wir haben im Rahmen unserer überparteilichen Wahlbewegung stets das Verbindende vor das Trennende gestellt. Wir halten daher Kundgebungen gegen den Mitbewerber für kontraproduktiv. Wir haben in unserer Wahlbewegung von Anfang an auf einen respektvollen Umgang und eine sensible Wortwahl gegenüber dem Gegenkandidaten gesetzt und werden dies auch weiter tun“, sagt Lothar Lockl, Obmann des Vereins Gemeinsam für Van der Bellen.
Lockl erinnert auch daran, dass die geplante Demonstration an einem Einkaufssamstag im Advent auch wirtschaftlichen Schaden anrichtet und nicht im Interesse der vielen Familien ist, die an diesem Tag ungestört ihre Weihnachtseinkäufe machen wollen. Aus diesem Grund begrüßen wir auch ausdrücklich, dass die unabhängige Unterstützerinitiative „Jugend für Van der Bellen“ von ihrem Demonstrationsrecht nicht Gebrauch gemacht hat und eine für vergangenen Samstag geplante Fahrraddemo für Van der Bellen abgesagt hat“, sagt Lockl.