Politik

"FBI-Mann" lenkt BAK nach Bademantel-Skandal

Nach schweren Vorwürfen gegen den Chef des Bundesamtes zur Korruptionsbekämpfung und Korruptionsprävention (BAK) gibt es nun eine Sofortmaßnahme.

Heute Redaktion
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In der Meidlinger Kaserne sind das Bundesamt für Korruptionsbekämpfung (BAK) und die Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) ansässig.
In der Meidlinger Kaserne sind das Bundesamt für Korruptionsbekämpfung (BAK) und die Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) ansässig.
Bild: picturedesk.com

Die Vorwürfe wiegen schwer: Der Chef des Bundesamtes zur Korruptionsbekämpfung und Korruptionsprävention (BAK) mit Sitz in der Meidlinger Kaserne ist ins Visier von Ermittlern geraten. Die Vorwürfe wiegen schwer: sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Der Direktor soll sich mehreren Mitarbeiterinnen gegenüber "halbnackt", oft nur im Bademantel, gezeigt haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Nach den Vorwürfen gegen den BAK-Direktor reagiert ÖVP-Innenminister Karl Nehammer. Der bisherige BAK-Leiter wurde – auch auf eigenen Wunsch – in eine andere Dienststelle versetzt. Während die Vorwürfe untersucht werden, spricht der Ex-Leiter von einer "Intrige". Eine Disziplinarkommission des Ministeriums soll die Causa aufarbeiten.

Erfahrung bei FBI gesammelt

Nehammer hat am Mittwoch den von den drei Höchstrichtern bestätigten Stellvertreter Lukas Berghammer mit der Leitung des BAK betraut. Berghammer habe laut Ministerium langjährige Erfahrung im Innenministerium und im BAK und habe 2017 einen Trainingskurse der FBI National Academy in den USA absolviert.

Gleichzeitig habe Nehammer seinem Generalsekretär den Projektauftrag zur personellen und organisatorischen Weiterentwicklung des BAK gegeben. Es sollen die Struktur und Organisation des BAK evaluiert und Maßnahmen wie eine Beschwerdestelle umgesetzt werden. "Durch die rasche Reaktion soll die Handlungsfähigkeit der Abteilung sichergestellt und das Vertrauen in die Organisation gestärkt werden", so das Ministerium.

"Rasch klare Schritte setzen"

"Die Polizei genießt in Österreich höchstes Vertrauen. Die Vorwürfe gegen Einzelpersonen dürfen nicht dem Ansehen der rund 37.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaden. Umso wichtiger ist es mir, in dieser Situation rasch klare Schritte zu setzen und diese sachlich gemeinsam umzusetzen", sagt dazu Innenminister Nehammer.