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"G'sunde Watsche" soll per Gesetz verboten werden

Heute Redaktion
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Die französische Kinderrechtsschutz-Gruppe "Fondation pour l'enfance" will die Regierung dazu bewegen, ein Ohrfeigen-Verbot gesetzlich zu verankern. Dabei greifen sie auch zu drastischen Mittel wie einem Werbespot, der die Auswirkungen einer Watsche in Superzeitlupe zeigt. Körperliche Züchtigung ist in Frankreich gesellschaftlich akzeptiert. Für 85% gehört eine Ohrfeige zur Kindeserziehung dazu.

Die französische Kinderrechtsschutz-Gruppe "Fondation pour l'enfance" will die Regierung dazu bewegen, ein Ohrfeigen-Verbot gesetzlich zu verankern. Dabei greifen sie auch zu drastischen Mittel wie einem Werbespot, der die Auswirkungen einer Watsche in Superzeitlupe zeigt. Körperliche Züchtigung ist in Frankreich gesellschaftlich akzeptiert. Für 85% gehört eine Ohrfeige zur Kindeserziehung dazu.

Der kurze Werbespot hat es in sich. Eine junge Mutter ist am Telefonieren, während ihr kleiner Sohn lautstark am Küchentisch spielt. Der Frau wird es zu bunt, sie geht auf ihn zu und zieht mit der flachen Hand durch. Der "Klaps" wird dann noch einmal in Zeitlupe gezeigt. "Ein kleiner Klaps für Sie - aber ein großer Klaps für ihn" lautet die Message des schockierenden Clips.

85% finden, Watschen gehören dazu

Die "Stiftung für Kinder" will damit eine Änderung der öffentlichen Meinung über "erzieherische" Gewalt gegen Kinder erwirken um in weiterer Folge auch ein gesetzliches Verbot der "g'sunden Watschen" durchzusetzen. Denn in Frankreich finden laut einer Befragung 85% der Leute nichts dabei, in der Kindererziehung auf schlagkräftige Argumente zurückzugreifen.

Die Kampagne der Stiftung hat zumindest einmal eine öffentliche Diskussion losgelöst. Der Spot dürfte allerdings seine Wirkung verfehlt haben. Denn laut einer Umfrage der Zeitung "Figaro" sprechen sich 92% der Befragten gegen ein gesetzliches Züchtigungsverbot aus.