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"Gang Beasts" im Test: Ein irre komischer Brawler

Heute Redaktion
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"Gang Beasts" ist eigentlich schon fünf Jahre alt. Aktuell ist der Brawler aber wieder in aller Gamer-Munde. Aus gutem Grund, wie wir zeigen.

Es gibt ein aktuelles und ein gutes Argument, warum wir "Gang Beasts" von Entwickler Boneloaf und Publisher Double Fine Presents, das bereits 2014 im Early Access war und Ende 2017 auf PC erschienen ist, jetzt testen. Der aktuelle Grund: Skybound Games hat sich den Brawler geschnappt und nun physisch für PlayStation 4 und Xbox One veröffentlicht. Der gute Grund: "Gang Beasts" ist einfach ein irre komisches Game.

Wem Prügeleien à la "Super Smash Bros. Ultimate" von Nintendo zu schnell und à la "Brawlhalla" von Ubisoft zu sauber ablaufen, der wird mit "Gang Beasts" seine helle Freude haben. Die Story ist einfach: In Beef City leben jede Menge bunte Gelee-Figuren. Und die geben sich einfach sehr gerne gegenseitig auf die Mütze. Warum? Darum! Fragen sind hier überflüssig, was zählt ist der Spielspaß.

"Gang Beasts" präsentiert sich als astreiner Multiplayer-Prügeltitel mit ebenso kuriosen Umgebungen wie Modi. Per Schlag, Stoß, Kopfnuss oder Wurf gilt es, Gegner entweder auszuknocken oder in Abgründe und Gefahrenquellen zu befördern. Bis zu vier Spieler können sich offline ein Gruppenschlägerei liefern, online sind es sogar acht.

Wahnsinniger geht nicht mehr

Absolut grandiosen Spielspaß versprechen dabei die vielen Modi. Wer es wie bei Standard-Brawlern haben will, tritt im "Jeder gegen jeden" oder "Teamkampf" an. Dass es nicht wie bei jedem anderen Brawler abläuft, dafür sorgen allerdings die Level. Mal kloppt man sich auf nach oben rasenden Aufzügen, mal auf einem fliegenden Zeppelin und schlussendlich in U-Bahn-Stationen samt einfahrender Züge oder hinter rasenden Lastwägen, an deren Stoßstange man sich festklammert.

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Alternativ kann auch gegen Wellen an Computer-gesteuerten Feinden gekämpft werden. Noch nicht wahnsinnig genug? Dann empfiehlt sich der Modus "Fußball". Hier versucht man Team gegen Team einen Ball ins gegnerische Tor zu bringen, während man sich gleichzeitig prügelt und manchmal auch Umgebungsfallen die irrwitzigesten Abgründe öffnen. Einziges Manko: Als Singleplayer kann man sich nur den Gegner-Wellen stellen, die für einen Spieler alleine aber recht hart sind.

Wenn Geschlagene zurückschlagen

So gut wie jeder Brawler funktioniert nach einem Prinzip: Wird man geschlagen oder getroffen, kann man die eigene Spielfigur für einen Sekundenbruchteil nicht bewegen. Dieses Prinzip wirft "Gang Beasts" aber über den Haufen. Wird man hier vom Gegner gepackt, kann man ihn gleichzeitig schlagen, sich zappeln losreißen oder versuchen, das Momentum zu nützen und ihn statt der eigenen Spielfigur in die Tiefe befördern. Eine schöne Abwechslung zu den sonst so geradlinigen Prügelspielen.

Die Steuerung selbst ist Segen und Fluch zugleich. Selbst Anfänger haben sie in wenigen Sekunden intus, denn per Stick werden die Arme der Figuren bewegt, per Schultertasten geschlagen und per Knöpfen für Kopfnüsse und Tritte gesorgt. Mühsame Kombos gibt es nicht. Aber: Die Steuerung selbst ist alles andere als präzise. oft verzögern die Eingaben, manchmal werden sie gar ignoriert und perfekt sitzende Angriffe sind Glückssache. Was schlimm klingt, trägt in Wahrheit zum Charme des Titels bei, denn das torkelnde, humorvolle Gewusel am Bildschirm wird dadurch nur noch absurder.

Irre, komisch und ein kleiner Geheimtipp

Das "Gang Beasts" keine Grafik-Oscars einheimsen wird, ist auf den ersten Blick klar. Und doch wissen auch die putzigen Gelee-Klumpen mit ihren unbeholfenen Bewegungen und die recht klobig, dafür aber umso ausgefeilter umgesetzten Kampfarenen zu überzeugen. Getrübt wird der Eindruck neben den kargen Singleplayer-Möglichkeiten nur von ein paar Glitches, bei denen Spielfiguren durch den Boden fallen oder in Wänden stecken. Kleiner Trost: Meist geht es allen Spielern und nicht nur der eigenen Spielfigur so.

So weit weg "Gang Beasts" auch von jeglicher Perfektion ist, so viel mehr Spaß macht es als jeder blitzsauber umgesetzte Brawler. Von den herrlich komisch gestaltbaren Figuren bis hin zu den absolut verrückten Level und Modi, hier kommt jeder, der gerne gegen seine Freund antritt, auf seine Kosten. Diesen Cartoon-Prügler darfst du dir einfach nicht entgehen lassen!