Politik

"Genauso falsch wie die Hetze ist die Träumerei"

Am Mittwochabend wurde die erste Kurz-Biografie präsentiert. Der Kanzler war persönlich vor Ort.

Heute Redaktion
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Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Buchautor Paul Ronzheimer anlässlich einer Podiumsdiskussion zu Flüchtlingskrise und der Bucherscheinung "Sebastian Kurz - Die Biographie" am Mittwoch, 07. Februar 2018 in Wien.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Buchautor Paul Ronzheimer anlässlich einer Podiumsdiskussion zu Flüchtlingskrise und der Bucherscheinung "Sebastian Kurz - Die Biographie" am Mittwoch, 07. Februar 2018 in Wien.
Bild: picturedesk.com

Großer Bahnhof am Bahnhof: 300 Besucher drängten sich am Mittwochabend in die Thalia-Filiale in Wien-Landstraße, darunter fast die gesamte Spitze der deutschen "Bild", von Chefredakteur Julian Reichelt bis Ex-Boss Kai Diekmann.

Einer der ihren, Kriegsreporter Paul Ronzheimer, hat die erste, große Bio über den neuen Kanzler geschrieben. "Nein, gelesen habe ich sie noch nicht", lächelt Kurz.

Schnell wird klar, welch Menschenfänger er ist. Heftiger Applaus, vor allem, wenn er über seine Flüchtlingspolitik redet (und von Ronzheimer scharf dafür attackiert wird).

"Genauso falsch wie die Hetze ist die Träumerei", kontert Kurz. "Doppelmoral" unterstellt er vielen. Und: "Flüchtlinge unterzubringen ist das geringste Problem, die großen kommen erst, wenn sie dableiben."

Ronzheimer spricht ihn auf die Bilder aus Idomeni an: "Sind Sie nicht ein wahnsinniges Risiko eingegangen?". "Scheinheilig" sei die Debatte damals wie heute, antwortet Kurz. Polizeigewalt in Idomeni verurteilt man, in der Türkei schaue die EU weg.

Und die FP-Skandale? "Ich will in keinem Land leben, in dem es Antisemitismus gibt und keinen regt das auf." (cnn)