Politik

"Gilt"-Spitzenkandidat sieht Medien-Verdammung

Heute Redaktion
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Gilt-Spitzenkandidat Günther Lassi.
Gilt-Spitzenkandidat Günther Lassi.
Bild: Screenshot

Günther Lassi, Spitzenkandidat von Roland Düringers Partei "Gilt", verbreitete im Netz eine Hetzschrift. Nach dem Auffliegen seien die Medien schuld.

Düringers ausgeloster Spitzenkandidat ist ein 70-jähriger Pensionist aus Niederösterreich, der sich selbst auch "Merlin" nennt. Am Montag tauchte auf seiner Webseite neben allerlei Esoterik und Naturheilkunde auch Antisemitismus auf. Er lud ein Dokument der "Protokolle der Weisen von Zion", eine antisemitische Hetzschrift gegen Juden, auf seine Seite hoch.

Mittlerweile ist die Webseite offline, Lassi selbst aber sieht nicht im Vorfall, sondern in der Berichterstattung darüber ein Problem. Dass er die Hetzschrift verwendet habe, sei "unbedacht" gewesen, viel schlimmer sei, dass Medien ihn "rufschädigend zu verdammen" versuchten. "Ich bin Pazifist und Humanist! Und wer mich kennt, weiß das auch. Ein Bekennen zur Verfassung und Demokratie ist für mich eine Selbstverständlichkeit!", so Lassi.

Rückendeckung bekommt Lassi wohl auch vom Parteichef. Auf der Facebook-Seite von "Gilt" heißt es: "Das Schicksal hat Günther auf den ersten Platz der Bundesliste katapultiert und die Medien ihn daraufhin gleich ins antisemitische Eck." Bei den Usern kommt das nicht gut an. "So etwas 'unbedacht' auf die Homepage zu stellen ist einfach widerlich. Wer sich dabei nichts denkt, 'unbedacht' ist, hat in der Politik nichts verloren" und "Antisemitische Hetze aus dem 3. Reich verbreiten hat aber eine andere Dimension", heißt es da.

(red)