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"Heute" bittet Hofburg-Anwärter Van der Bellen in di...

Heute Redaktion
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Vor der Trafik im Jonas-Reindl am Schottentor treffen wir Alexander Van der Bellen. Für den Öffi-Talk, bei dem Fahrgäste mitreden, wählt er die Straßenbahnlinie 41. "Ich werde aber niemanden belästigen", schickt der Ex-Chef der Grünen voraus. Muss er nicht.

Vor der Trafik im Jonas-Reindl am Schottentor treffen wir . Für den Öffi-Talk, bei dem Fahrgäste mitreden, wählt er die Straßenbahnlinie 41. "Ich werde aber niemanden belästigen", schickt der Ex-Chef der Grünen voraus. Muss er nicht.

"Darf ich ein Selfie machen? Meine Kinder freuen sich", eröffnet Conny Stöckl einen regelrechten Selfie-Reigen. Lächeln, Handshakes, Glückwünsche. Geduldig widmet sich Van der Bellen jedem Interessenten.

Ein Gespräch über TTIP wird von der Seite unterbrochen: "Herr Professor, alles Gute!", sagt ein Herr, "Ich drücke die Daumen, Herr Professor!", eine Dame. Wir verpassen eine Bim.

Denise Grill ist dran. Ihren Schnappschuss postet die Studentin auf Twitter: "Definitiv mein #Selfie des Jahres."

12.20 Uhr. Geschafft. Van der Bellen nimmt den 41er Richtung Pötzleinsdorf: "Das war früher meine tägliche Strecke." Der 72-jährige Ökonom lehrte an der Uni Wien. Er zwickt nicht. "Die Jahreskarte habe ich schon länger, als ich mich erinnern kann."

Mit dem Einsteigen verstummen die Fanrufe. Zeit für ein kurzes "Heute"-Gespräch. Privat fährt der Umfragen- Favorit einen Toyota Prius. "Ein Hybrid", betont er. Früher tankte der Öko-Politiker ausschließlich fossil. "Zwei Alfas" hat Van der Bellen besessen.

Vom Einzug in die Stichwahl ist er mittlerweile überzeugt. Im Wahlkampf werde er oft angesprochen. "Die wenigsten stellen Fragen, viele wünschen Glück oder wollen ein Foto."

Gersthof. Gregor Wieske steigt ein. "Hat Ihnen mein Bier geschmeckt?" Verwirrung füllt die typische Nachdenkpause. Auflösung: Wieske braut Bier im Ottakringer Brauwerk. Van der Bellen probierte zwei Sorten. "Schmeckt völlig anders." Frage: "Macht Ihnen der Wahlkampf Spaß?" "Angenehmer als erwartet" sei er. Zum Schluss eine Einladung: "Wenn Sie’s hinter sich haben, kommen Sie wieder!"

Der Umfragen-Favorit über …

… seine "First Lady": "Sie hat ein Recht auf ein eigenes Arbeitsleben. Bei Staatsbesuchen soll sie dabei sein, wenn geht."

… seine "Unabhängigkeit": "Diese Frage beschäftigt nur Journalisten. Kein Passant hat mich je danach gefragt."

… die FPÖ: "Ich werde Strache und Kickl zum Gespräch in die Hofburg einladen."

… Nachfolgerin Glawischnig: "Dass sie Österreich als Schurkenstaat bezeichnete, halte ich für maßlos übertrieben."