Politik

"Heute" bittet Hofburg-Anwärterin Griss in die Öffis

Heute Redaktion
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Die einzige echt Parteilose, die einzige Frau im Rennen um die Hofburg: Wird Irmgard Griss (69) erste Bundespräsidentin? Die Chancen sind laut seriösen Umfragen intakt. Beim Öffi-Talk mit "Heute" prüften Fahrgäste die Bürgernähe der Ex-Höchstrichterin.

Die einzige echt Parteilose, die einzige Frau im Rennen um die Hofburg: Wird (69) erste Bundespräsidentin? Die Chancen sind laut seriösen Umfragen intakt. Beim Öffi-Talk mit "Heute" prüften Fahrgäste die Bürgernähe der Ex-Höchstrichterin.

10.30 Uhr, Reumannplatz. Griss "zwickt" einen Einzelfahrschein. "Jahreskarte habe ich keine, ich bin zu selten in Wien." In ihrer Zeit als Höchstrichterin in Wien sei die Grazerin von ihrer Wohnung im 1. Bezirk meist zu Fuß aufgebrochen.

Die U1 fährt ein. Griss wählt einen Stehplatz. Die ersten Minuten keine Interaktion, Zeit für ein paar "Heute"-Fragen (unten). Station Südtiroler Platz. Elisabeth Nemecky steigt mit Fahrrad ein. "Da bin ich fast neidisch", bewundert Griss das Vehikel.

Karlsplatz. Umsteigen. Griss geht flott voran. Etappenziel: U2. "Ermüdend" sei der Wahlkampf mittlerweile schon, gesteht die 69-Jährige. Später wird sie sogar einen Talk-Termin absagen müssen: "Keine Stimme mehr."

Schottentor. Griss wird immer wieder erkannt, die Menschen halten sich aber zurück. Ein Richter-Malus? Im 38er traut sich Chemiestudent Christian Stieger: "Was halten Sie von Formaten wie der ORF-Wahlfahrt oder dem Eignungstest auf Puls 4? Fehlt die Ernsthaftigkeit?" Für Griss eine "schwierige Frage". Sie denkt nach. Man müsse zwar eine "persönliche Seite zeigen", Spaß-Auftritte dürften aber das Amt nicht ins Lächerliche ziehen. Stieger: "Mich haben Sie jedenfalls überzeugt."

Monika Schweda gratuliert der Hofburg-Kandidatin: "Ich bin froh, dass eine Frau für das Amt kandidiert." Als Telekom-Mitarbeiterin wisse sie, dass man es in Männerdomänen schwer habe. Sie stellt Sohn Maximilian (5) vor: "Haben Sie Kinder?" Griss: "Mein Sohn hat gerade Nachwuchs bekommen." Das Thema ist ein aufgelegter Elfmeter.

Die ehemalige OGH-Präsidentin über...

… den neuen VP-Innenminister: "Würde ich angeloben, war eine normale Rochade."

… Frauenpolitik: "Als Bundespräsidentin würde ich ein starkes Zeichen setzen, dass Frauen es aus eigener Kraft schaffen können. Ziel muss sein, dass keine separate Frauenpolitik gemacht werden muss."

… Mindestlohn: "Der Kollektivvertrag regelt das. Nachteil der rund 600 Kollektivverträge: kompliziert bei der Lohnverrechnung."

… Internationales Netz: "Ich bin mit Höchstrichtern aus allen EU-Staaten in Kontakt."