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"Heute" hat die Nintendo Switch bereits ausprobiert

Heute Redaktion
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Mit der Switch will Nintendo nicht nur ein neues Gaming-Gadget auf den Markt bringen, sondern erstmals ein mobiles Handheld mit einer stationären Konsole vereinen. Der Starttermin mit 3. März in Österreich steht fest, nur beim Preis gibt es noch keine offizielle Bestätigung. Er soll bei 329,99 Euro liegen. "Heute" hat die Nintendo Switch bei der Europa-Premiere in München ausprobiert. Ein erster Switch-Eindruck: Als reine Konsole naja, als Mobilgerät und Kombination aus beidem aber hurra!

Mit der Switch will Nintendo nicht nur ein neues Gaming-Gadget auf den Markt bringen, sondern erstmals ein mobiles Handheld mit einer stationären Konsole vereinen. Der Starttermin mit 3. März in Österreich steht fest, nur beim Preis gibt es noch keine offizielle Bestätigung. Er soll bei 329,99 Euro liegen. "Heute" hat die Nintendo Switch bei der Europa-Premiere in München ausprobiert. Ein erster Switch-Eindruck: Als reine Konsole naja, als Mobilgerät und Kombination aus beidem aber hurra!

Als eine der ersten Medien durfte "Heute" stundenlang Hand an die Switch legen. Was sich zeigte: So ambitioniert das Projekt Switch ist, so risikoreich ist es auch. Zu einer vorerst mauen Akkulaufzeit je nach Spiel von 2,5 bis 6,5 Stunden gesellt sich ein (immerhin auf 2 TB erweiterbarer) Speicher von 32 GB. Nicht viel, wenn alleine der Starttitel "The Legend oft Zelda: Breath of the Wild" rund 13 GB Speicher frisst. Aber: Das Zocken selbst zeigt sich richtig genial.

 

Tolle Qualität, hoher Preis

Äußerlich sind die Zeiten vorbei, in denen Nintendo-Gadgets wie billige Spielzeuge aussahen. Die Switch fühlt sich absolut hochwertig an. Das Fehlen eines echten Steuerkreuzes an den Joy-Con genannten Controllern mag nur anfangs irritieren, hat man die Switch in der Hand, geht die Bedienung schnell ins Blut über. Insgesamt wackelt nichts, die Tasten haben angenehme Druckpunkte und die Sticks sind so robust wie reaktionsfreudig. Top-Hardware, die allerdings ihren Preis hat.


Auch ein eigenes Pro-Gamepad gibt es, dass die meisten auf der Switch erscheinenden Spiele unterstützen werden. Dieses ans Xbox-Gamepad erinnernde Teil muss allerdings separat um rund 70 Euro erworben werden. Auch spezielle Hardware für einzelne Titel wird es geben, beispielsweise eine Lenkradhalterung für "Mario Kart 8", in die ein Joy-Con eingelegt werden kann, um rund 15 Euro. Ein zweites Paar Joy-Con wiederum, das man für viele lokale Koop-Partien brauchen wird, kommt auf etwa 80 Euro. Dann muss man noch circa 60 Euro pro Spiel eingerechnen sowie ein paar Euros für die wohl notwendige Speichererweiterung. Und was das anfangs kostenlose Online-Service dann ab Herbst 2017 kosten wird, ist noch nicht klar.

 

Stationärer versus mobiler Betrieb 

Um die Switch wie eine Konsole zu nutzen, werden die beiden Joy-Con-Controller an eine Halterung gedockt und dadurch zu einer Art Gamepad. Das Herzstück der Switch kommt in eine Dockingstation und schon spielt man wie mit jeder anderen Konsole. Ab hier wird es aber spannend, denn die Joy-Con sind kleine Technik-Wunder, ausgerüstet mit Bewegungs- und Infrarotsensoren sowie einen Vibrationsmotor. Und der ist richtig gut, lässt etwa fühlen, wie simulierte Eiswürfel in einem Glas klirren oder Kugeln in einem Behälter rollen.

 

Die Joy-Con lassen sich aber auch aus dem Dock nehmen und einzeln als Controller nutzen - etwa, um im Rennspiel "Mario Kart" zu zweit gegeneinander zu fahren. Oder aber, man tritt in den geplanten Partyspielen wie "1-2-Switch" an und wetteifert über die Sensoren im virtuellen Kühemelken, Schwertkampf und Tresorknacken. Ebenfalls möglich, wenn auch ungewohnt ist, dass Titel wie das neue "Zelda" oder das kreative Kampfspiel "Arms" von einem Zocker mit den Joy-Con gespielt werden, ohne dass diese miteinander verbunden sind. Fraglich ist allerdings, ob Nutzer mit großen Händen Probleme haben werden - die Joy-Con zeigen sich zwar griffig, aber überraschend klein. Besonders beim Bedienen eines einzelnen Joy-Con in horizontaler Position könnten da auf Dauer Probleme auftauchen - genauer wird dies der Langzeit-Test zeigen.


Befestigt man die Joy-Con wiederum an dem Switch-Hauptteil, wird daraus ein Handheld, das auch einen Touchscreen bietet. Der Wechsel funktioniert übrigens fast nahtlos. Spielt man über das TV-Gerät und muss außer Haus, zieht man die Switch einfach aus der Station. Innerhalb nur einer Sekunde erscheint das Bild am Display und man kann flüssig weiterspielen. Umgekehrt funktioniert das ebenso gut. Auch jedes An- und Abdocken der verschiedenen Teile ist problemlos - ein Knopfdruck lässt etwa die Controller aus der Halterung lösen, ein einfaches Draufschieben auf die Seiten des Switch-Hauptteils hält sie sicher im Mobilbetrieb.

 

Konsole naja, Handheld hurra!

Doch abseits von der tollen Hardware, wie spielt sich die Switch? Im stationären Modus muss man rein grafisch sagen, dass hier keine Spitzenleistungen der aktuellen Konsolegeneration geboten wird. Einige Titel wie "Zelda" stechen zwar hervor, ansonsten könnte man die Qualität aber fast mit jener der Vorgängerin Wii U verwechseln, wenn auch verbessert. Witzig und zum Teil innovativ sind zwar die Steuermöglichkeiten, aber: Wer sich nur eine Konsole besorgen will, wird eher zu PlayStation oder Xbox greifen, die höhere Leistungen bieten. Zudem hat die Switch (vorerst) wenig Exklusivtitel zu bieten. Nintendo-Fans werden über all dies aber hinwegsehen.


Ganz anders sieht es bei der Switch als Mobilgerät aus. Da ist sie das beste Handheld, das es für Geld zu kaufen gibt und stellt einen überragenden Spielebegleiter dar. Der 1.280x720 Pixel LCD-Bildschirm ist gestochen scharf, die Farben kontrastreich und das Gaming unglaublich flüssig. Die Farbschlacht "Splatoon 2" etwa mit superschnellen 60 Frames pro Sekunde will man gar nicht mehr stoppen. "Zelda" ist ebenso grandios als Handhel-Titel. Selbst im 2-Spieler-Splitscreen-Modus von "Mario Kart" ist alles klar erkennbar, selbst aus sehr schrägen Blickwinkeln. Kurzum: Hier revolutioniert Nintendo das Gaming, wer unterwegs zocken will, kommt um die Switch nicht herum.

 

Unser Vorab-Eindruck

Knappe Akkulaufzeit, niedriger Speicher und der doch hohe Preis sind wohl vorab die größten Hürden, die die Switch zu nehmen hat. Eine Frage wird auch sein, inwiefern es ein Ladechaos geben wird - jeder Controller sowie die Switch und die Ladebasis haben eigene Batterien verbaut. 

 

Während dies alles aber verkraftbar ist, wird es das Spieleaufgebot sein, das über den Erfolg der Switch entscheiden wird. Zum Launch wird es sehr wenige Games, bis Ende des Jahres aber Hits wie ein neues "Super Mario" geben. Obwohl Nintendo Unmengen an Drittanbieter-Titeln verspricht, hört man hier allerdings noch wenig von Switch-Versionen. Die neuen "South Park"-, "Resident Evil"- oder "Mass Effect"-Teile auf der Switch? Bisher Fehlalanzeige.

 

Zum anderen ist die Switch jedoch mutig und innovativ. Die Joy-Con können mehr leisten als alle bisherigen Controller und Nintendo scheint die vielen verschiedenen Bedienweisen in den Games zu fördern. Hoffentlich entdecken diese Chancen auch Drittanbieter für sich. 

 

Im eigenen Haus jedenfalls hat man wenig Angst vor der Handheld-Konkurrenz, dem 3DS. Grund: Das Spielgefühl. Die Switch ist mobiles Gaming auf allerhöchstem Niveau. Steht dahinter auch ein starkes Online-Netzwerk (ein kostenloses NES- oder SNES-Spiel monatlich ist fixiert), wird die Switch in Gamer-Kreisen so gefeiert werden, wie sie es vom bisher Gezeigten verdient hat.

 

Rene Findenig