Politik

"Heute" mietete sich in Oligarchen-Villa ein

Heute Redaktion
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Alle wollen in die heillos ausgebuchte Oligarchen-Villa, "Heute" ist drin: Um 466 Euro die Nacht dürfen wir an jenem Glastisch Platz nehmen, an dem Heinz-Christian Straches Polit-Karriere zerbrach.

"Herzlich willkommen auf Ibiza, ihr wohnt ab sofort in der bekanntesten Finca der Insel" – so begrüßt Airbnb-Gastgeber Gaetano das "Heute"-Team.

Villa heiß begehrt

Wir treffen ihn blendend gelaunt in einem kleinen Café unweit der Villa. "Meine Facebook-Seite explodiert gerade – alle wollen die Finca buchen. Sie ist ja derzeit überall im Internet." Er selbst scheut das Rampenlicht: "Ich will nur mit Service punkten, nicht mit einem Polit-Skandal, der sich vor zwei Jahren hier abgespielt hat."

Worauf er anspricht: In dem Haus in Sant Rafel lockte eine vermeintliche Oligarchin den ehemaligen Vizekanzler in die Videofalle. Der Politiker (nicht nur Parteifarbe blau) verstieg sich nach reichlich Wodka-RedBull zu Aussagen über "Krone", Strabag und Parteispenden, die nüchtern betrachtet ein Rücktrittsgrund sind. Denn: Eine im Wandregal platzierte Kamera zeichnete alles auf.

Eindrücke aus dem Innern der Finca:

Vermieter schweigsam

Was Vermieter Gaetano dazu sagt? Nicht viel. "Ich frage nicht nach, was in dieser Villa passiert. Das gilt übrigens auch für euch."

Der Pharmazeut mietet die "Finten-Finca" selbst immer für ein Jahr von einem Amerikaner an – und vermarktet sie dann via Airbnb. "Heute" bekam um 466 Euro die Nacht den Zuschlag.

Im Preis inkludiert sind vier Schlafzimmer, Pool und Welcomedrink. "Und mit Fotos aus dem Wohnzimmer", scherzt Gaetano, "könnt ihr eure Followerzahl auf Instagram in lichte Höhen katapultieren." Bei Strache freilich hatten die Bilder den gegenteiligen Effekt.

Kameras offensichtlich

Abgeblätterte Farbe, verstopfte Waschbecken und zweifelhafter Geruch in den Schlafräumen – nicht alles in dieser Villa ist augenscheinlich so, wie es in einer Villa für Steinreiche sein sollte.

Eines allerdings springt sofort ins Auge (außer Strache und Gudenus): viele Videokameras. Die erste gleich in der Einfahrt, die nächste folgt im Wohnzimmer jener Finca, in der das nun geleakte Strache-Video im Juli 2017 aufgenommen wurde.

Auch Küche überwacht

In der linken Ecke des Raumes, in dem "Alijona Makarowa" H.-C. zum Reden brachte, ist ein Überwachungsgerät an der Wand montiert. Jene Kamera, die große Teile der nun veröffentlichten Szenen festgehalten hat, wurde in einem Wandregal hinter einem Billig-Kunstwerk aufgebaut. Strache hätte sie innerhalb von sieben Stunden entdecken können – sie stand keine 40 Zentimeter von ihm entfernt.

Auch die Küche ist überwacht: In einem Clip von dort stellt Gudenus in Aussicht: "Wir sind 100 Prozent bereit zu helfen – egal, was kommt." Übrigens: Besteck, Wodkagläser und Seife im WC der "Oligarchen-Villa" wurden bei Zara Home gekauft.

Das Drohnen-Video: Die Strache-Villa aus der Luft betrachtet

(red)

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