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"Heute" und Caritas helfen Flut-Opfern am Balkan

Heute Redaktion
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"Das können wir alleine nicht schaffen." Die ganze Verzweiflung eines Landes, das nie zuvor eine Hochwasserkatastrophe dieses Ausmaßes erlebt hat, spricht aus den Worten des serbischen Botschafters in Österreich, Pero Jankovic. Auch in Bosnien ist die Lage dramatisch: Zu den Toten und Verletzten durch das Hochwasser kommt zusätzlich die Gefahr von Landminen und Seuchen. Bewohner sprechen von kriegsähnlichen Szenarien, was die Landschaft betrifft. Jetzt fürchtet man eine neue Flut. Heute & Caritas helfen Hochwasseropfern in Bosnien und Serbien.

helfen Hochwasseropfern in Bosnien und Serbien.

Nach den anhaltenden extremen Regenfällen der vergangenen Tage sind weite Teile in Bosnien und Serbien überschwemmt. Sinkende Pegel in Bosnien zeigen das Ausmaß der Katastrophe: werwüstete Ackerflächen, unzählige tote Tiere, wahrscheinlich mindestens 100.000 unbewohnbare Häuser. Mehr als eine Million Menschen sind von der Versorgung mit sauberem Trinkwasser abgeschnitten. Außenminister Zlatko Lagumdzija verglich die Situation mit jener nach dem Krieg 1995. Die Lage sei „erschreckend“. Die Menschen stünden erneut vor dem Nichts.

Bisher kamen mindestens 44 Menschen ums Leben. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht vor den Wassermassen und mussten evakuiert werden. 300.000 Menschen müssen immer noch ohne Strom auskommen.

Viele Menschen können ihre Häuser nicht mehr verlassen und sind ohne Trinkwasser und Lebensmittel auf Hilfe angewiesen. Insgesamt sind mehr als eine Million Menschen von der Hochwasserkatastrophe betroffen. Und jetzt wird in Serbien eine neue Flutwelle erwartet, weil die Save über die Ufer zu treten droht!

Warnung vor Landminen in Bosnien

Hochwasser und Schlammlawinen haben in Bosnien vermutlich auch Landminen weggespült. Das Minenaktionszentrum MAC warnte die Bevölkerung, dass die Sprengkörper aus dem Krieg in den 90er-Jahren Hunderte Kilometer unter anderem bis zum Schwarzen Meer geschwemmt werden könnten. Aus dem Krieg zwischen Serben, Kroaten und Muslimen liegen noch rund 120 000 Landminen in Bosnien-Herzegowina. Die Gegenden um die Städte Doboj und Olovo, die jetzt besonders hart vom Hochwasser betroffen sind, sind noch stark vermint.

Angst vor Seuchen

Wegen des Hochwassers auf dem Balkan befürchten die Behörden in Bosnien-Herzegowina nun den Ausbruch von Seuchen. Bei steigenden Temperaturen könnte von Tierkadavern verunreinigtes Wasser zum Ausbruch von Krankheiten wie Typhus oder Hepatitis führen, sagte der Leiter des Gesundheitsamts in Sarajevo am Montag dem bosnischen Fernsehen. Nun gehe es darum, eine sichere Wasserversorgung zu gewährleisten. Bei dem Hochwasser in Serbien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina sind bisher Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Allein in Serbien mussten Zehntausende Menschen ihre Häuser verlassen.

Helfen mit "Heute" und Caritas

Wer rasch helfen möchte, kann auch ganz einfach per SMS Spenden: Einfach gewünschten Betrag und Kennwort "Hochwasser" (z.B. "Hochwasser 15") an die 0664/ 660 33 33 senden. Jeder Euro hilft!

15 Euro für ein Lebensmittelpaket für eine Familie für eine Woche

15 Euro für ein Hygienepaket für eine Familie für ein Monat

"Unsere  Städte sind zu Flüssen geworden ", sagte der Diplomat am Rande des Europa-Forums Wachau. Die Wasserfluten hätten oft das dritte Stockwerk von Gebäuden erreicht, Menschen konnten ihre Wohnungen nicht verlassen. Die Save sei acht Meter hoch angestiegen.

Caritas bittet um Solidarität

Dringend gebraucht werden Nahrungsmittelpakete, Matratzen, Decken, Hygienemittel sowie Windeln und Babynahrung. „Die Caritas und ihre Partnerorganisationen vor Ort helfen den Menschen mit Trinkwasser, Lebensmitteln und Decken. Die Caritas Österreich hat für die erste Nothilfe in Südosteuropa 55.000 Euro zur Verfügung gestellt.“, schildert Caritas-Präsident Michael Landau den Hilfseinsatz der Caritas. Die Caritas stellt zudem vorerst 100 Trockengeräte zur Verfügung. Die evakuierten Menschen sind derzeit in Schulen, Sporthallen der betroffenen Gemeinden untergebracht und werden mit dem Nötigsten versorgt. Alle notwendigen Hilfsgüter können vor Ort eingekauft werden.

Folgen der Flut noch nicht absehbar

Die Milliardenschäden an Gebäuden und in der Infrastruktur seien noch nicht zu beziffern. 25.000 Menschen wurden bis Sonntag evakuiert, 100.000 waren ohne Strom. Die Folgen der Jahrhundertflut würden erst später zum Tragen kommen. Jankovic erläuterte, seine Regierung habe ein Ersuchen an die EU-Kommission gerichtet. Er dankte Österreich für die bereits geleistete Hilfe an Ausrüstung und Geldmitteln ( bzw. siehe Spendekonto oben).