Österreich

"Ibiza"-Chauffeur stellt sich heute in Wien Polizei

Heute Redaktion
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Am Flughafen Wien-Schwechat klickten die Handschellen. Der Fahrer einer Frau aus dem engen "Ibiza"-Umfeld will nach seiner Verhaftung über Drogen und viele Promis auspacken.

Der 43-jährige Serbe Branko N. (Name geändert) war als persönlicher Fahrer einer Dame aus dem engen "Ibiza"-Umfeld tätig. Gegen ihn besteht ein Haftbefehl wegen eines schweren Suchtgiftdelikts.

Der zur Fahndung ausgeschriebene Mann fühlt sich freilich zu Unrecht verfolgt. Er will nicht als Drogenhändler aktiv gewesen sein, sondern nur Aufträge ausgeführt haben. Am Vormittag wird er vom Balkan nach Wien kommen und sich sofort der Polizei stellen. Vom Airport geht es dann direkt zum Verhör.

"Ibiza"-Chauffeur zeigte WhatsApp-Chatverläufe

Der von der Kanzlei des früheren FPÖ-Klubobmanns Ewald Stadler vertretene Mann wird bereitwillig auspacken und für Unruhe in der Wiener Promi- Kokain-Szene sorgen. Eine "Heute" vorliegende eidesstattliche Erklärung birgt brisante Details. Branko N. beschreibt darin, wie er von der

Frau aus dem "Ibiza"-Umfeld angewiesen wurde, Kokain zu kaufen. Der Erklärung beigefügte WhatsApp-Chatverläufe zeigen, dass das Suchtgift mit dem harmlosen Codewort "Parfüm" umschrieben wurde. Beschafft wurde das Kokain vom Chauffeur eines bekannten Szene-Gastronomen.

Kokain auch an Anwälte und Politiker verkauft

Unter den Endkonsumenten sollen sich neben dem "Ibiza"-Umfeld auch Rechtsanwälte und Politiker befinden. Als Umschlag- und Verteilplätze werden ein Luxushotel an der Ringstraße und ein unauffälliges Lokal in der Nähe des Karlsplatzes genannt. Branko N. sichert den Behörden jedenfalls "vollumfängliche Kooperation" zu.

Enge Kontakte zum "Ibiza"-Umfeld liefert weitere Infos

Seine enge Involvierung ins "Ibiza"-Umfeld könnte erhellende Hintergrund-Infos zu Informationsweitergaben, Zahlungsflüssen und Kontaktpersonen bringen. Dem Haftbefehl gegen Branko N. ist übrigens eine umfassende Telefonüberwachung der Beteiligten vorausgegangen – obwohl die Verdächtigen teilweise auf (damals noch anonyme) Wertkarten-Telefone ausgewichen waren. Offenbar vergeblich.