"Ich bin die erste männliche Hebamme"

Dieser 32-Jährige ist Manns genug, sich in einer Frauendomäne zu behaupten: Markus Leich ist die einzige männliche Hebamme des Landes. Seine erste Geburt war "ein magischer Moment".

Dieser 32-Jährige ist Manns genug, sich in einer Frauendomäne zu behaupten: Markus Leich ist die einzige männliche Hebamme des Landes. Seine erste Geburt war "ein magischer Moment".

Damals war er noch als Zivildiener in einem Krankenhaus tätig und wollte beruflich im Tourismus Fuß fassen. Heute hat der gebürtige Deutsche, der seit zwölf Jahren in Österreich lebt, seine Berufung in der Geburtshilfe gefunden: "Ein Baby auf die Welt zu bringen, ist etwas Wunderschönes", sagt die Hebamme, wie Markus bezeichnet werden will, zu "Heute". Im Rahmen des dreijährigen Bachelor-Studiengangs für Hebammen an der FH Campus Wien hat er bereits im Donauspital und im Rudolfinerhaus im Kreißsaal assistiert.

Von werdenden Eltern hat Leich bisher "nur Zuspruch" bekommen. Kolleginnen zeigen sich hingegen "oft skeptisch" gegenüber dem ersten Mann in diesem traditionell weiblichen Beruf. "Dabei habe ich die gleichen Ziele wie sie: den Frauen zu helfen – vor, während und nach der Geburt." Mehr als die Hälfte der Gynäkologen in Wien sind Männer, warum also nicht auch Hebammen? "Die Chemie muss passen, nicht das Geschlecht", sagt Pionier Leich.