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"Ich fand die Terroristen mehr dumm als böse"

Heute Redaktion
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300 Tage lang war der Franzose Nicolas Henin (41) Geisel der IS-Terroristen in Syrien. Jetzt packt Henin im "Guardian" aus: "Die Dschihadisten präsentieren sich medial als Superhelden, in Wahrheit sind sie aber erbärmliche Straßenkinder, beseelt durch Ideologie und Macht. Ich fand sie mehr dumm als böse."

300 Tage lang war der Franzose Nicolas Henin (41) Geisel der IS-Terroristen in Syrien. Jetzt packt Henin im "Guardian" aus: "Die Dschihadisten präsentieren sich medial als Superhelden, in Wahrheit sind sie aber erbärmliche Straßenkinder, beseelt durch Ideologie und Macht. Ich fand sie mehr dumm als böse."

Über seine Geiselhaft vom Sommer 2013 bis April 2014 sagt Henin: "Die Extremisten haben mit uns gespielt, gedroht, uns zu köpfen. Sie hatten Spaß mit uns, lachten. Es war lächerlich." Die IS-Kämpfer verfolgten obsessiv Nachrichten auf Twitter und Facebook, ihre Grundüberzeugung sei, dass sie nicht mit Andersgläubigen zusammenleben können.

Über die sagt Henin: "Die Attentate geben den Terroristen das Gefühl, sie hätten gewonnen. Angst, Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit seitens des Westens überzeugen die Kämpfer nur noch mehr, dass sie mit ihrer Ideenwelt richtig liegen." Frankreich rät Henin, nicht voreilig mit Luftschlägen zu antworten, denn: "Der IS fürchtet keine Bomben, sondern Einheit."