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"Ich stehe neben Mann mit zwei Kopfschüssen"

Heute Redaktion
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Der Leiter des ORF-Büros Brüssel, Peter Fritz, erlebte die Schussabgabe in Straßburg aus nächster Nähe mit. Er versuchte, ein Opfer wiederzubeleben.

Als am Dienstagabend Schüsse in der Nähe des Straßburger Weihnachtsmarkts fallen, ist ORF-Reporter Peter Fritz in unmittelbarer Nähe. "Schüsse am Straßburger Weihnachtsmarkt, Evakuierung läuft", berichtete er gegen 20.30 Uhr auf Twitter. Zu dieser Zeit gingen Meldungen über mehrere Verletzte, später über zwei Todesopfer ein.

"Wir haben die Wiederbelebung eingestellt"

Knapp 20 Minuten nach dem ersten Tweet zeigt ein zweiter den Horror, der in Straßburg passierte: "Ich stehe neben einem Mann mit zwei Kopfschüssen, wir haben Wiederbelebung nach 45min eingestellt", berichtet Fritz. Mit Helfern trug er das Opfer weg von der Straße in ein Lokal und versuchte dort vergeblich, sein Leben gemeinsam mit zwei deutschen Krankenschwestern zu retten. Gleichzeitig wurde die Straßburger Innenstadt abgeriegelt, Polizei und Militär durchkämmten die Straßen nach dem Schützen.

"Wir haben im Parlament Lock-down"

Abriegelung auch im Europäischen Parlament, wie Eugen Freund berichtet: "Wir haben im Parlament Lock-down, alle Tore sind geschlossen", so Freund über Twitter aus dem Europäischen Parlament. Ein Sprecher des Europaparlaments twitterte, dass mehrere Personen am Boden liegen würden und der Schütze auf der Flucht sei.

Plenarsitzungen des Parlaments

Im Europäischen Parlament finden in dieser Woche Plenarsitzungen des Parlaments statt, hunderte Abgeordnete und ihre Mitarbeiter sowie Journalisten halten sich deshalb in der Stadt auf. Wegen der polizeilichen Absperrung konnten Parlamentarier, Mitarbeiter und Journalisten das Gebäude am Abend zunächst nicht verlassen.

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Das ist passiert

Ein Unbekannter hat am Dienstagabend auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt das Feuer eröffnet und mindestens zwei Menschen getötet. Elf weitere wurden verletzt, wie die Präfektur des Départements Bas-Rhin mitteilte. Der Täter sei flüchtig. Die Polizei habe die Verfolgung aufgenommen. Kurz vor 22 Uhr konnte der mutmaßliche Täter identifiziert werden, er war in der Nacht weiter flüchtig, sei aber von der Polizei angeschossen worden. Der 29-Jährige habe sich verschanzt.

Die Behörden halten einen Terror-Hintergrund für möglich, sogar wahrscheinlich. Der Angreifer hätte am Dienstagmorgen von Polizisten festgenommen werden sollen, habe sich jedoch nicht in seiner Wohnung befunden, berichtet ein Informant gegenüber den Medien. (rfi)