Politik

"Integrationspolitischer Amoklauf Van der Bellens"

FPÖ und Team Stronach üben heftige Kritik am Kopftuch-Sager von Bundespräsident Van der Bellen. Der wiederum verteidigt das Zitat.

Heute Redaktion
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FP-Chef Strache übt heftige Kritik an Bundespräsident Van der Bellen nach dessen Kopftuch-Sager.
FP-Chef Strache übt heftige Kritik an Bundespräsident Van der Bellen nach dessen Kopftuch-Sager.
Bild: Denise Auer, Helmut Graf

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat mit seinem Kopftuch-Sager ("Es wird noch der Tag kommen, wo wir alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen, aus Solidarität gegenüber jenen, die es aus religiösen Gründen tun") wie erwartet heftige Reaktionen ausgelöst.

Vor allem FPÖ und Team Stronach üben scharfe Kritik. "Nach nur 100 Tagen im Amt hat sich Van der Bellen selbst demaskiert", so FP-Chef Heinz-Christian Strache auf Facebook. Er sei "fassungslos", die Aussage zeige "aber ganz genau auf, was passiert, wenn ein Grüner in eine solche Verantwortung gewählt" werde. Van der Bellen sei ein "grüner Fundamentalist und KEIN Bundespräsident für ALLE Österreicherinnen und Österreicher". Die Aussage lasse sich zwar nicht mehr zurücknehmen, er erwate aber eine "sofortige öffentliche Entschuldigung", so Strache.

Keine Entschuldigung Van der Bellens

Die blieb am Mittwoch aber aus. Im Gegenteil, Van der Bellen verteidigte seine Aussage: "Ich bin kein großer Freund des Kopftuchs. Aber es gibt in Österreich Meinungsfreiheit, es gibt Meinungsäußerungsfreiheit und eine Art Bekleidungsfreiheit." Jede Frau habe "das gute Recht, zu entscheiden, was sie am Kopf trägt und ob sie etwas am Kopf trägt". Gelassen fügte Van der Bellen hinzu: "Sollen wir keine größeren Probleme haben als die Frage Kopftuch."

"Heimat-Gesülze des Wahlkampfs in Mistkübel getreten"

Noch schärfer als Strache formulierte es wie gewohnt FP-General Herbert Kickl. Er sieht einen "integrationspolitischen Amoklauf": "Der Bundespräsident hat mit dieser Aussage das zarte Pflänzchen des Widerstands gegen die Islamisierung des Landes, das nach dem Erdogan-Votum im rot-schwarzen Garten zu keimen begonnen hat, rüde zertreten." Damit habe er sein "Heimat-Gesülze des Wahlkampfs endgültig in den Mistkübel getreten".

Team-Stronach-Klubchef Robert Lugar forderte Van der Bellen auf, sich "um uns Österreicher, unsere Lebensart und unsere Kultur zu sorgen". Dies gelte nicht nur bei der "Kopftuch-Solidarität", sondern auch beim "lockeren Umgang mit den gesetzlichen Bestimmungen bei den verbotenen Doppelstaatsbürgerschaften".

(bob)