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"Jesus würde die Homo-Ehe missbilligen"

Heute Redaktion
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Youtube soll angeblich LGBT-freundlich sein. Doch während des Pride-Months lässt die Video-Plattform zu, dass extreme Vereine homophobe Werbung schalten.

Es ist der Monat des Regenbogens. Menschen aus der ganzen Welt und speziell die LGBTQ-Community setzen sich im Juni für die Rechte von queeren Menschen, Homo-, Bi- und Transsexuellen ein. Bekannte Anhänger dieser Bewegung nutzen Youtube, um sich für ihre Haltung einzusetzen – beispielsweise der Mega-Make-Up-Star Jeffree Star, LGBT-Aktivist Tyler Oakley und der homosexuelle Vlogger Elijah Daniel. Doch bei der berühmtesten Videoplattform scheiden sich zurzeit die Geister. Grund dafür: Eine Pre-Roll-Anzeige des christlichen Vereins "Alliance Defending Freedom" aus den USA.

"Gott duldet homosexuellen Sex nicht"

"Homosexualität ist sündhaft. Jesus würde die gleichgeschlechtliche Ehe missbilligen und Gott würde homosexuellen Sex nicht dulden – auch wenn die Beziehung monogam ist." Ironischerweise erscheint die christliche Werbung auf LGBT-freundlichen Kanälen. Wie zum Beispiel bei Youtuber Chase Ross, der in seinen Videos oftmals über seine Umwandlung zum Transmann erzählt.

Vom Southern Poverty Law Center, einer gemeinnützigen US-Organisation, die gegen Rassismus kämpft und sich für Bürgerrechte einsetzt, wurde "Alliance Defending Freedom" letztes Jahr als extremistische Anti-LGBT-Hassgruppe eingestuft.

Clip verstößt nicht gegen die Richtlinien

Youtube schiebt bei diesem Fall die Verantwortung auf die Urheber der Videos, also die Youtuber. Dem "Advocate", der führenden Zeitschrift für Lesben, Schwule, Transsexuelle und Bisexuelle in den USA, teilt die Video-Plattform folgendes mit: "Unsere Richtlinien besagen ganz klar, dass keine Anzeigen Hass auslösen oder Diskriminierung fördern dürfen. Auch wenn eine Anzeige nicht gegen unsere Richtlinien verstößt, verstehen wir, dass bestimmte Inserate von Werbetreibenden auf einigen Kanälen nicht erwünscht sind." Aus diesem Grund gebe es die Funktion, Werbungen auf dem eigenen Profil zu sperren, erklären die Sprecher der Google-Tochtergesellschaft.

Chase Ross überzeugen diese Worte nicht: "YouTube ist stolz darauf, LGBT-freundlich zu sein, aber sie akzeptieren immer noch Geld von extremistischen Gruppen. Ich verstehe, dass ich gegensätzliche Ansichten habe, aber das ist Hassrede".

Das Digital-Telegramm 2018:

(Tillate)