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"Just Dance"-Meister tanzt 40 Kilo von den Rippen

Heute Redaktion
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Der deutsche "Just Dance"-Meister Kevin Feddersen tanzte sich durch das Game zur Traumfigur und trat am Wochenende um den Weltmeistertitel an.

Übergewicht ist ein Problem, das viele Menschen kennen. Sie wissen um die negativen Auswirkungen für ihre Gesundheit, erleiden teils auch Einbußen im Sozialleben. Was aber tun, wenn die Zeit fehlt, regelmäßig das Fitnessstudio oder den Sportverein zu besuchen? Oder die Motivation, vor der Arbeit oder nach der Schule nochmals um die Häuser zu joggen? Eine mögliche Lösung: Man bleibt einfach daheim und schmeißt die Konsole an.



So hat es Kevin Feddersen, Jahrgang 1995, gemacht. Kevin lebt im baden-württembergischen Göppingen und ist Angestellter in einem Baumarkt. Als Schüler plagte ihn sein Übergewicht, er wurde gehänselt und blieb Einzelgänger. Als er 2009 beim Einkaufen mit seiner Mutter zufällig das Videospiel Just Dance entdeckte, beschloss er sein Taschengeld zu investieren.

"Zunächst habe ich Just Dance einfach gespielt, weil es einen Riesenspaß gemacht hat", erinnert sich Kevin. "Doch nach und nach bemerkte ich, dass das Tanzen vor dem Bildschirm auch meinem Körper gut tut." Anstatt auf dem Sofa sitzend die Knöpfe eines Game Controllers zu drücken, ist bei einem Tanzspiel wie Just Dance voller Körpereinsatz gefragt. Via Kamera oder Neigungssensoren erfasst die Spielekonsole dabei die Bewegungen des Spielers. Je besser er die am Bildschirm vorgegebene Choreografie nachtanzt, umso höher ist am Ende der Highscore.

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Eignen sich Spiele als Sportersatz?

Dank Motion-Control oder Steuerung mittels Smarthphone ist das Tänzerleben zugänglich wie niemals zuvor und mit 118 Millionen Spielern weltweit ist Just Dance von Ubisoft mittlerweile die erfolgreichste Musikspielreihe aller Zeiten. Doch eignet sich ein Game als Sportersatz? Wenn es nach der Erfolgsgeschichte von Kevin Feddersen geht, auf jeden Fall.

"Innerhalb der ersten Monate ist mein Körpergewicht von 110 auf 90 Kilogramm gesunken. Nach einem halben Jahr war ich dann auf 70 Kilogramm runter", sagt er. "Parallel dazu habe ich allerdings auch meine Ernährung umgestellt. Es gab Obst statt Süßigkeiten, Saftschorle statt Cola, und mein bisheriger Lieblingssnack – Toastbrot mit Ketchup und Käse – wurde komplett gestrichen."

Nicht mehr aus der Puste

Inzwischen kommt Kevin beim Treppensteigen nicht mehr aus der Puste, seine Haut hat sich verbessert und aus einem schüchternen Einzelgänger ist ein selbstbewusster junger Mann geworden. "Weil mir das Tanzen so viel Spaß bereitet, neige ich immer noch dazu, es ein wenig zu übertreiben", sagt Kevin. "Man sollte es aber wie beim Besuch eines Fitnessstudios machen und immer einen Ruhetag zwischen den Trainigstagen einlegen."



Zusätzlich zu seinen körperlichen Erfolgen konnte Kevin auch bereits in anderen Bereichen mit seinem Tanztalent glänzen. Ende 2017 trat er im deutschen Finale des Just Dance World Cups an, konnte dort die Jury von sich überzeugen und wurde dadurch bester Just Dance-Tänzer Deutschlands. Am Samstag stellte er sein Können im großen Finale in Paris gegen die internationalen Stars unter Beweis.

Den Weltmeistertitel schnappte sich allerdings ein anderer: Umutcan "Technoth" Tütüncü aus der Türkei krönte sich nach dem Erfolg 2017 auch 2018 zum Just-Dance-Weltmeister. (red)