"Klimahysterie" ist Unwort des Jahres 2019

Eine Jury aus Sprachwissenschaftlern hat "Klimahysterie" zum Unwort des Jahres 2019 gekürt. Damit würden alle Bemühungen zum Klimaschutz diskreditiert, erklärt die Jury.

Es waren hunderte Einsendung, doch am Ende machte die "Klimahysterie" das Rennen. Es ist allerdings ein zweifelhafter Sieg, denn der Begriff wurde von einer Jury aus Sprachwissenschaftlern zum deutschen Unwort des Jahres 2019 gekürt.

Der Ausdruck würde "das zunehmende Engagement für den Klimaschutz als eine Art kollektiver Psychose", wird die Entscheidung begründet. Friday-for-Future-Demonstrationen, Greta Thunberg, der Weltklimagipfel und vielen anderen Menschen und Organisationen würden dadurch diffamiert und Debatten diskreditiert.

Vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Klimawandel sei das Wort zudem irreführend und stützte in unverantwortlicher Weise wissenschaftsfeindliche Tendenzen, so Nina Janich, die Sprecherin der sprachkritischen Aktion.

"Umvolkung", "Verschissmus & Co.

Zudem kritisiert das Gremium auch die Begriffe "Umvolkung", ein Schlüsselbegriff einer rechtsextremen Verschwörungstheorie, und "Ethikmauer". Letzterer steht exemplarisch für Ausdrücke, die

jede moralisch-ethische Argumentation als ein Zeichen naiver Fortschrittsverweigerung diskreditieren

Insgesamt fand sich "Klimahysterie" neun Mal unter den 671 Einsendungen. Weitere Kandidaten für das Unwort des Jahres waren demnach auch: "Verschissmus" (22), "Deals" (16), "Umweltsau" (16), "Alte weiße Männer" (13), "Verschmutzungsrechte" (11), "Klimaleugner"(11), Flugscham (10).

Strache und Ibiza räumen ab

Das österreichische Unwort 2019 stand übrigens ganz im Zeichen der Ibiza-Affäre. Hierzulande konnte "b'soffene G'schicht" die Jury überzeugen. Auch der Unspruch des Jahres ("Zack, zack, zack!") stammte aus der verdeckt gefilmten Aufdecker-Videos von Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus.

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