Österreich

Strache und Ibiza räumen beim "Wort des Jahres" ab

"Zack, zack, zack" konnte die Ibiza-Affäre die meisten Kategorien bei der Wahl zum Wort des Jahres 2019 für sich entscheiden.

Heute Redaktion
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Wie hätte es auch anders kommen können: Die Wahl zum "Wort des Jahres 2019" stand ganz im Zeichen der Ibiza-Affäre, die Heinz-Christian Strache (vorerst) aus der Politik und die FPÖ aus der Regierung katapultierte. Nun liegen die Gewinner der Wahl vor, die jedes Jahr von der Gesellschaft für Österreichisches Deutsch (GSÖD) in Kooperation mit der APA durchgeführt wird.

Ein Jahr im Zeichen von Ibiza

Passend dazu fiel die Wahl für das "Wort des Jahres" auch einfach auf "Ibiza", also jene Baleareninsel, auf der Strache im Jahr 2017 an einem Sommerabend seine Polit-Karriere versenkte. "Es ist angesichts dieser Ereignisse ein überaus treffendes Wort des Jahres, wobei ein geographischer Name durch politische Vorkommnisse eine spezifische Bedeutung für das öffentliche Leben Österreichs bekommen hat", heißt es seitens des GSÖD. Der Begriff stach unter anderem "Teigtascherlrazzia" und "Strachmatt" aus.

Auch das "Unwort des Jahres" hat Strache-Bezug: "B'soffene Gschicht". "Es handelt sich dabei um eine typisch österreichische Verharmlosung, mit der Aussagen – konkret im 'Ibiza-Video' – zu Parteispenden und potentiell gesetzeswidrigen Deals heruntergespielt werden sollen", heißt es dazu. Auf den Plätzen dahinter landeten "Einzelfälle" (in Bezug auf die FPÖ) und "Zöpferldiktatur". Letzteres Wort hatte der blaue Parteiobmann Norbert Hofer in Anspielung auf Greta Thunberg und ihren Klima-Protest verwendet.

FPÖ gut vertreten

Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist für den "Spruch des Jahres" verantwortlich: "Nur Mut und etwas Zuversicht, wir kriegen das schon hin." Diese Worte sprach er am 21. Mai, wenige Tage nach Auffliegen der Ibiza-Affäre. Der "Unspruch" stammt wiederum von Strache. Er wolle "zack, zack, zack" Journalisten in der "Kronen Zeitung" austauschen, wenn er die Kontrolle erlangt habe, erklärte er auf Ibiza. Herbert Kickl landet mit "Ich glaube, dass das Recht der Politik zu folgen hat, und nicht die Politik dem Recht" auf dem zweiten Platz.

Einzig das "Jugendwort des Jahres" hat keinen Ibiza-Bezug. Analog zum "Brexit", der einfach kein Ende nehmen will, gewann die Wortschöpfung "brexiten". Also wenn man sagt, dass man geht, aber dann doch nicht geht.

An der Wahl nahmen in diesem Jahr mehr als 7.500 Personen teil.