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"Komasaufen" könnte Diabetes verursachen

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

"Komasaufen" könnte Typ 2-Diabetes verursachen. Ob das durch die häufige Aufnahme von hohen Kalorienmengen über den Alkohol bedingt ist oder auf anderen Effekten beruht, war bisher unbekannt. In einer Studie an Ratten hat ein internationales Forschungsteam Hinweise gefunden, dass der Alkohol offenbar die Wirkung des körpereigenen Insulins auf das Gehirn herabsetzt.

verursachen. Ob das durch die häufige Aufnahme von hohen Kalorienmengen über den Alkohol bedingt ist oder auf anderen Effekten beruht, war bisher unbekannt. In einer Studie an Ratten hat ein internationales Forschungsteam Hinweise gefunden, dass der Alkohol offenbar die Wirkung des körpereigenen Insulins auf das Gehirn herabsetzt.

Individuen mit einer 'binge drinking'-Geschichte haben ein erhöhten Risiko, ein metabolisches Syndrom - Vorstufe zu Diabetes vom Typ 2 - und Typ 2-Diabetes zu entwickeln.

Um die Mechanismen zu klären, gaben die Wissenschafter drei Tage lang Ratten als Versuchstiere eine für sie hohe Dosis Alkohol (drei Gramm pro Kilogramm Körpergewicht).

Das Ergebnis: Diese Tiere waren bis zu 54 Stunden nach der letzten Alkoholdosis insulinresistent, vor allem, weil das körpereigene Insulin an Wirkung auf die Leber und das Fettgewebe verlor.

Weitere Studien zeigten, dass dieser Effekt zumindest teilweise auf eine Störung der Wirkung des Hormons auf die Hypothalamus-Region zurückzuführen. Der Hypothalamus ist die oberste Schaltzentrale des Hormonsystems. Nachgewiesen wurden eine Entzündung in der Gehirnregion und die vermehrte Produktion eines Enzyms - Tyrosin-Phosphatase 1B -, welches die Signale des Insulins abschwächt.

urch die Hemmung des Enzyms mit einer Wirksubstanz konnte die aufgetretene Insulinresistenz bzw. die Intoleranz gegenüber dem Blutzucker bei den Versuchstieren wieder rückgängig gemacht werden. Jedenfalls zeigt die Studie offenbar, dass die neurotoxischen Wirkungen hohen Alkoholkonsums bis auf den Zuckerstoffwechsel durchschlagen können.

In den USA werden bei Personen unter 21 Jahren 90 Prozent des Alkohols bei exzessiven Gelagen getrunken. "Binge drinking" ("Komasaufen") ist in den vergangenen Jahren in vielen westlichen Staaten ein Problem geworden.