Österreich

"Machos leben kürzer, der ideale Mann ist schwach"

Heute Redaktion
Teilen

Ein neues Buch lässt Männer aufhorchen: Wer kein Feminist ist, bekommt eher einen Herzinfarkt. Der Autor: "Der ideale Mann ist auch schwach und zeigt Empathie."

Allein schon das Wort "Feminismus" spaltet die Geister und erregt die Gemüter: Für viele ist die Forderung nach Gleichstellung der Geschlechter zum roten Tuch geworden, für andere ist es eine Geisteshaltung und absolute Selbstverständlichkeit.

Vor allem skeptische Männer sollten ihre ablehnende Haltung dazu überdenken, fordert nun Autor Jens van Tricht, denn: "Machos leben kürzer", warnt er alle Männer, die in alten Denkmustern gefangen sind.

"Häufiger Herzinfarkt bei Machos"

Heute Abend präsentiert der holländische Frauenrechtler sein Buch "Warum Feminismus gut für Männer ist" um 19 Uhr in der Wiener Hauptbücherei am Urban-Loritz-Platz. Im "Heute"-Gespräch macht er deutlich: "Männer leiden auch körperlich unter den ungerechten Geschlechterverhältnissen, die sie selbst geschaffen haben: Sie bekommen häufiger einen Herzinfarkt und begehen öfters Suizid."

Männer haben gelernt, immer leistungsfähig und dynamisch zu sein, sie müssen stets Stärke beweisen, heißt es im Buch. "Deshalb leiden sie auch eher unter stressbedingten Erkrankungen und Alkoholismus", so der Autor.

"Der ideale Mann ist auch schwach"

Falsch gelernte Männlichkeit führt bei beiden Geschlechtern zu mehr Leid, so die These des Geschlechtsforschers. Das betrifft nicht nur den Aspekt der tatsächlichen Gewalt, dem Frauen ausgesetzt sind. Aus ihrem "überholten Männerbild" verletzten sich auch die Herren der Schöpfung körperlich oder riskieren ihr Leben mit "Rasereien in schnellen Sportwagen".

"Der ideale Mann ist auch schwach und zeigt Empathie", sagt van Tricht. Er ist einer, der sowohl männliche als auch klassisch weiblich identifizierte Wesensmerkmale, also solche, die Frauen zugeschrieben werden, in sich trägt.