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"Medal of Honor" kommt zurück

Heute Redaktion
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Der Nazi-Shooter "Medal of Honor" gehört zu den bekanntesten Baller-Games überhaupt. Jetzt wird der WW2-Shooter neu aufgelegt – als VR-Game.

Zugegeben, die glorreichen Zeiten von "Medal of Honor" liegen schon etwas zurück. Vor allem in jüngster Vergangenheit hat der WW2-Shooter nicht unbedingt glänzen können. Jahrelang jedoch sorgte der 1999 als Playstation-Titel lancierte Shooter für Highlights in seinem Genre. Doch nach einigen äußerst erfolgreichen Kapiteln riss die Erfolgssträhne des Spiels zuletzt jäh ab.

Weder der in der Moderne angesetzte Reboot aus dem Jahr 2010 noch der letzte "Medal of Honor"-Teil "Warfighter" (2012) sorgten in der Szene für echte Begeisterung. Kein Wunder also, dass Publisher Electronic Arts (EA) die populäre Marke in der Folge irgendwann auf Eis legte.

Virtuelle Wiederauferstehung

Doch nicht nur der Erfolg von Activisions "Call of Duty"-Reihe zeigt: Das Interesse an Weltrkriegs-Shootern ist ungebrochen groß. Um Erfolg zu haben, muss man heute aber ein gutes Produkt abliefern – oder mit einem Klassiker auch mal neue Wege beschreiten.

Genau das versucht EA nun offenbar zu machen. Als Virtual-Reality-Game soll "Medal of Honor" nächstes Jahr ein Revival erleben. Bereits gibt es für "Above and Beyond" – so der Titel des VR-Shooters – einen ersten Teasertrailer.

Hinter dem ambitionierten Projekt steckt Respawn Entertainment. Jenes Studio also, das für "Titanfall", "Apex Legends" und das kommende "Star Wars"-Game "Fallen Order" verantwortlich zeichnet. Spannend dabei ist: Ein Großteil des Studiopersonals von Respawn besteht aus Mitarbeitern von Infinity Ward, das seinerseits von Leuten gegründet wurde, die für "Medal of Honor: Allied Assault" (2002) verantwortlich waren. Wenn das mal kein gutes Omen ist.

Ausschlaggebend für die Neuauflage sei gewesen, dass man die Möglichkeit bekommen habe, ein weiteres Entwicklerteam aufzubauen, so ein Sprecher von Respawn. Man sei dabei auf die Idee gekommen, die "Medal of Honor"-Reihe als VR-Erlebnis völlig neu zu beleben. Geholfen hat dabei natürlich auch, dass Oculus schon lange das Interesse gezeigt (sowie die Mittel) hatte, einen großen Shooter-Titel für seine VR-Brille Rift aufzubereiten.

Realer D-Day

Der Aufwand wurde für "Medal of Honor: Above and Beyond" jedenfalls nicht gescheut. Jener Strand in der Normandie, wo einst die Alliierten am D-Day gelandet waren, wurde beispielsweise über mehrere Tage mit Drohnen gefilmt. Man habe damit die realistischste Version der Alliierten-Landung schaffen wollen, die es je in einem Videogame zu sehen gegeben habe. Auch in Häusern wie beispielsweise einem Gestapo-Hauptquartier soll sich die Liebe der Entwickler zum Detail zeigen. Sieht man genau hin, findet man Karten von historisch belegten Angriffsplänen.

Der Spielspaß soll trotz aller historischer Genauigkeit aber nicht zu kurz kommen. Doch man wolle im Unterton stets vermitteln, dass das Dritte Reich damals die tödlichste Streitmacht der Welt gewesen sei, verkünden die Entwickler: "Wir wollen die Nazis so angsteinflößend machen, wie sie waren."

Auf das fertige VR-Game mit seiner bis zu zwölf Stunden langen Kampagne (auch einen Multiplayer wirds geben) darf man also gespannt sein. Als Veröffentlichungstermin hat Respawn für "Medal of Honor: Above and Beyond" den Sommer 2020 ins Auge gefasst.