Coronavirus

"Meine Frau hat Covid-19, bitte helfen Sie uns"

Heute Redaktion
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Sie lebt eng mit anderen abgewiesenen Asylbewerbern zusammen. Eine Frau aus Syrien ist in einem Schweizer Nothilfezentrum positiv auf Corona getestet worden.

Die Situation ist prekär. Die Quarantäne ist in der Einrichtung nur schwer einzuhalten. Auf einer Tafel zu einem der Toiletten- und Duschbereiche ist der Versuch immerhin sichtbar. "WC nur für Coronavirus-Patienten", steht da in roten Buchstaben.

Bei der erkrankten Frau handelt es sich um eine abgewiesene Asylsuchende aus dem Norden Syriens. Sie ist zusammen mit ihrer Familie in die Schweiz geflüchtet und lebt seit einiger Zeit in der Anlage in Adliswil bei Zürich. In einem Video-Interview erklärt ihr Mann Mesut: "Meine Frau ist bereits schwer an Rheuma erkrankt. Und jetzt an Corona. Bitte helfen Sie uns."

Mittlerweile hat die betroffene Frau die Auflage, sich nur noch in ihrem Zimmer aufzuhalten oder die für sie reservierten sanitären Einrichtungen zu benutzen. Der Kontakt zu anderen Bewohnern ist ihr untersagt. Vor wenigen Tagen hat ein Arzt bei ihr einen Abstrich vorgenommen, wie Zeugen "20 Minuten" schildern.

Bewohner fordern sichere Plätze

Die Angst bei den restlichen Bewohnern ist groß. So sagt eine Frau aus Osteuropa: "Ihr Mann kann sich weiterhin frei bewegen. Ich befürchte, dass ich mich bereits angesteckt habe." Weil sie Angst vor Repressalien hat, will sie lieber anonym bleiben. Doch sie fordert Maßnahmen. "Die Verantwortlichen unternehmen einfach zu wenig, wir werden im Stich gelassen. Wir wollen sichere, neue Plätze", klagt sie.

Bei der Zürcher Sicherheitsdirektion heißt es auf Anfrage, dass alle nötigen Maßnahmen ergriffen wurden. So seien die sanitären Anlagen entsprechend unterteilt und ein Mahlzeitendienst eingerichtet worden. Zudem sei die Anlage nur zu zwei Dritteln besetzt, wodurch man die Familie gut habe abgrenzen können.

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