Politik

"Migranten ins Meer": Neue Attacke auf Kurz

Italiens Vize-Außenminister bezeichnet VP-Chef Sebastian Kurz und Ungarns Premier Orban als "neue Helden der nationalistischen Rechten".

Heute Redaktion
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Die Forderung von Außenminister Sebastian Kurz nach einer Schließung der Mittelmeerroute sorgt in Italien weiter für Unmut und Irritation. Vize-Außenminister Benedetto Della Vedova attackierte den VP-Chef am Samstag auf Facebook. "Wenn sie die Migranten ins Meer werfen wollen, sollen sie es offen sagen", richtete er ihm und Ungarns Premier Viktor Orban aus: Sie "wissen kaum was von Meer und Häfen, doch sie erteilen Lehren, wen man retten soll und wen nicht, als wären internationales Recht und Konventionen zur Flüchtlingsrettung eine Sache, wo man wählen könnte".

Kurz setzte sich in den vergangenen Wochen wiederholt dafür ein, dass die Rettung im Mittelmeer für Migranten nicht "mit einem Ticket nach Europa" verbunden sein dürfe. Den Vorschlag des VP-Chefs, die Flüchtlinge von den Inseln nicht mehr aufs Festland zu bringen, nannte Della Vedova nun "eine riesige politische Absurdität, die auch populistisch und grausam ist".

"Helden der nationalistischen Rechten"

In dem Facebook-Posting brachte der Italiener Kurz mit dem für seine äußerst restriktive Asylpolitik bekannten ungarischen Premier in Verbindung. "Kurz beschreitet Orbans autoritären Weg. Er vertritt ein Europa, das sich verschließt, ein reaktionäres Europa des Vaterlandes gegen das Europa der Integration", so der Vorwurf. Kurz und Orban seien "die neuen Helden der nationalistischen Rechten in Italien". (red)