Politik

"Mir reicht es mit den ewigen Zwischenrufen"

Das jüngste Interview von Ex-SPÖ-Chef Christian Kern goutiert dessen Nachfolgerin Rendi-Wagner nicht. Sie macht ihrem Ärger Luft.

Heute Redaktion
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Altkanzler und Ex-SPÖ-Chef Christian Kern ließ kürzlich in einem Interview kein gutes Haar an seiner Nachfolgerin Pamela Rendi-Wagner. "Hoch gewinnt die SPÖ das nimmer", so seine Prognose (in Anlehnung an Ex-ÖFB-Fußballer Toni Pfeffer) für die Nationalratswahl im September. Die SPÖ-Chefin zeigte sich in einem "Kurier"-Interview nun wenig begeistert.

"Mir reicht es immer mit den ewigen Zwischenrufen", so Rendi-Wagner. "Ich bin in die Politik gegangen – und das sollte für jeden gelten –, damit wir uns nicht gegenseitig Dinge ausrichten und uns nicht nur mit uns selbst beschäftigen, sondern mit den Problemen der Österreicher", erklärte die rote Spitzenkandidatin.

"Jemand wie Christian Kern mit dessen Wahlkampfgeschichte"

Auf die Frage, ob sie diese Kritik von Kern erwartet hätte, antwortete sie den "Kurier"-Journalisten: "Darf ich mit einer Gegenfrage antworten: Wie finden Sie es, wenn jemand wie Christian Kern mit dessen eigener Wahlkampfgeschichte mir Derartiges ausrichten lässt?"

Im Interview bekräftigt sie auch ihre Personalentscheidungen wie das Festhalten an Thomas Drozda als Bundesgeschäftsführer und Wahlkampfmanager Christian Deutsch. Auch die Kritik am Misstrauensvotum gegen die Regierung von Sebastian Kurz (ÖVP) kommt für sie nicht überraschend. Allerdings bleibt sie dabei, sie habe "diese Entscheidung aus Überzeugung getroffen im Wissen, dass sie im Moment nicht viel Applaus bringt".

Keine Koalition mit FPÖ

Die im freien Spiel der Kräfte beschlossenen Maßnahmen im Parlament lobt Rendi-Wagner. "Wenn die rauchfreie Gastronomie eingeführt wird, dann erspart das dem Staat Geld. Denn die Gesundheitskosten verringern sich um zwei Milliarden Euro. Auch das Glyphosat-Verbot kostet nichts und verringert die Kosten für das Gesundheitssystem", sagte die Medizinerin.

Über künftige Koalitionen spekulieren wolle sie nicht. Zuerst hätten die Wähler das Wort, erst danach könne man über Koalitionen reden. Sie stellte allerdings klar: "Nur eine Variante schließe ich jetzt schon aus, das ist jene mit der FPÖ."

(hos)

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