Politik

"Ob Faymann in der Partei akzeptiert ist, werden wir...

Heute Redaktion
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Auf der einen Seite Faymann-kritische SPÖ-Bezirke, auf der anderen die mit dem neuen Asylkurs zufriedenen Flächenbezirke. Streitschlichtung à la Michael Häupl geht so: Er unterstütze den Kanzler zwar weiterhin, führe aber auch "Gespräche über die Zukunft der SPÖ".

Auf der einen Seite Faymann-kritische SPÖ-Bezirke, auf der anderen die mit dem neuen geht so: Er unterstütze den Kanzler zwar weiterhin, führe aber auch "Gespräche über die Zukunft der SPÖ".

Am Montag eroberte die Wiener SPÖ das Rathaus. Zumindest personell. Es tagten Präsidium, Vorstand und der 160-köpfige Parteiausschuss. Im Vorfeld munitionierten die sogenannten Bobo-Bezirke ("Refugees Welcome") und die selbst ernannten Realos in den großen Bezirken im Norden, Osten und Süden auf. "Misstrauensanträge gegen Funktionäre standen im Raum", erzählt ein Vorstandsmitglied "Heute".

Im Gegenzug wollten Ottakring und einige innerstädtische Bezirke eine Vorverlegung des Bundesparteitags zur offiziellen Position der SPÖ Wien machen. Erst gegen 16.30 Uhr, acht Stunden nach Beginn der ersten Sitzung, trat Landesparteichef und Bürgermeister Michael Häupl vor die Presse: "Die SPÖ lässt sich nicht spalten." Man habe intensiv diskutiert. Und: "Werner Faymann ist ein unterschätzter Bundeskanzler."

Aber: Die SPÖ Wien hat Häupl grünes Licht gegeben, in Absprache mit den acht anderen Landesparteichefs einen Bundesparteitag vorzubereiten. Häupls Schlüsselsatz: "Ob in der Partei akzeptiert ist, werden wir sehen. Ich unterstütze ihn jedenfalls." Nachsatz: Das sei auch die "Mehrheitsmeinung".

SPÖ-Jugend wird aufgewertet

Sie ist die lauteste Kritikerin von Werner Faymann, als Vorsitzende der Sozialistischen Jugend (SJ) ist Julia Herr zugleich Mitglied der 13-köpfigen "Strategie-Gruppe", die der Vorstand der Bundes-SP am 9. Mai einsetzen will.

Die 23-jährige Burgenländerin berät dort mit den neun Landesparteichefs (u.a. Häupl, siehe oben) sowie ÖGB-Präsident Foglar ("Rot-Blau nicht ausschließen") und Ministerin Heinisch-Hosek (Vorsitzende der SPÖ-Frauen) über die Zukunft der SPÖ.