Politik

"Österreich zu schön, um es schlechtzureden"

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

52 Tage vor der Wahl: Kanzler Werner Faymann warnt im "Heute"-Interview davor, den Wirtschaftsstandort Österreich zum Wahlkampf-Opfer zu machen: "Ich bin stolz auf unsere Erfolge."

52 Tage vor der Wahl: Kanzler Werner Faymann warnt im "Heute"-Interview davor, den Wirtschaftsstandort Österreich zum Wahlkampf-Opfer zu machen: "Ich bin stolz auf unsere Erfolge."

Heute: "Sie haben einen schmutzigen Wahlkampf befürchtet. Wie erdig geht es Ihrer Ansicht nach jetzt schon zu?"

Werner Faymann: "Wahlkampf ist dann am unangenehmsten, wenn der Wirtschaftsstandort schlechtgemacht wird. Das hat ein Land wie Österreich nicht notwendig, und das schadet uns."

Heute: "Sind Sie überrascht, dass die ÖVP den Standort zum Wahlkampfthema macht?"

Faymann: "Ja! SPÖ und ÖVP sind die letzten fünf Jahre als Pilot und Kopilot gemeinsam geflogen. Da kann man es sich nicht jetzt auf dem Rücksitz bequem machen und kritisieren, was einem alles nicht passt."

Heute: "Finanzministerin Fekter hat eine Studie zitiert, nach der 70.000 Arbeitsplätze ins Ausland verlagert wurden. Ist das nicht ein Alarmzeichen?"

Faymann: "Die Studie ist falsch, wie man inzwischen weiß. Man kann immer Schwachstellen aufzeigen, aber unsere Zahlen sind hervorragend. Beschäftigung, Arbeitslosigkeit, Leistungsbilanz. Österreich ist zu schön, um es schlechtzureden." 

Heute: "Zu erwarten ist, dass SPÖ und ÖVP nach der Wahl wieder eine Koalition eingehen. Wie vergiftet ist das Klima?"

Faymann: "Im Wahlkampf darf man keine Mimose sein, da muss man was wegstecken können. Aber Vertrauen entsteht nur, wenn man in schwierigen Zeiten zusammensteht." 

Heute: "Wie werden die nächsten fünf Jahre?"

Faymann: "Schwierig, wir müssen die Ärmel aufkrempeln. Wir haben viel erreicht, aber um gleich gut zu sein, muss man noch mehr arbeiten." 

Heute: "Mit welchen Schwerpunkten?"

Faymann: "Wir wollen in Europa aktiver werden. Man kann in seinem eigenen Garten viel machen. Aber richtig schön ist er nur, wenn auch die Landschaft rundherum blüht."

Heute: "Als Gärtner braucht es wieder die große Koalition?"

Faymann: "Das Land ist auch zu schön dafür, dass es schwarzblau wird."