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"Patapon Remastered" im Test: Der Hit kann es noch

Patapon schlug als innovativer, rhythmusbasierter 2D-Plattformer auf der PSP ein. Nun gibt es den PS4-Remaster mit 4K und 1080p.

Heute Redaktion
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Ein kleiner Rückblick: 2007 in Japan und 2008 im Rest der Welt erschien ein Titel mit Namen "Patapon", wobei "Pata" ein Klopfgeräusch bedeutete und "Pon" ein Klatschgeräusch. "Patapon" ließ sich schwer einordnen, vereinte Musikspiel, Echtzeit-Strategiespiel und Simulation in einem Titel. Der Sony-Titel von den Machern von "LocoRoco" erschien auf der Playstation Portable.

Dass der genreübergreifende Titel auch bei der Story und dem Artdesign völlig konträre, aber funktionierende Elemente vereinte, ließ ihn zu einem Hit werden. Wo sonst konnte man als Gott seine Zeichentrick-Unterlagen durch das Schlagen von Trommeln steuern und hat dabei noch eine breite strategische Palette von "Infanterie"- bis zu "Kavallerie"-Figuren zur Verfügung?

Wenig verwunderlich ist es daher, dass Sony an den Erfolg anzuknüpfen versucht und "Patapon Remastered" für die PlayStation 4 veröffentlicht. Wieder kontrolliert der Spieler einen "Stamm" aus verschiedenen Militäreinheiten. Die Story ändert sich dabei nicht. Die fröhlichen Patapons wurden von den bösen Zigotons fast ausgelöscht. Deshalb muss der Spieler als Gott der Patapons eingreifen und nicht nur einen Feldzug führen, sondern ans "Erdende" reisen, um den "Heiligen Gegenstand" zu suchen.

Nicht schwer, aber hektisch

Auch wenn in "Patapon Remastered" eine gehörige Portion Rhythmusspiel steckt, sollte man als Genre-Desinteressierter trotzdem einen Blick riskieren. Der Titel ist eben kein gewöhnlicher, was er an allen Ecken und Enden beweist. Und er weiß, wie er Spieler in seinen Bann zieht. Das beginnt schon beim humorigen Anbeten des Spielers rund um das Lagerfeuer. Überfordern wird "Patapon" anfangs niemanden, denn mit einigen wenigen Figürchen wird man an die Grundlagen herangeführt. Auch später wird "Patapon" nicht "schwer", sondern eher hektisch, ohne dabei den Spieler die Kontrolle verlieren zu lassen.

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Übersicht und Geduld sind gefragt, denn die Zahl der Waffen, die Einheiten und das Arsenal steigen immer weiter an und wollen im Blick behalten werden. Über die Controller-Knöpfe werden vom Spieler die vier Taiko-Trommeln geschlagen: Kreis = Pon, Dreieck = Chaka, Viereck = Pata, Kreuz = Don. Die verschiedenen aus vier Knopfdrucken bestehenden Kombinationen lösen dabei unterschiedliche Aktionen aus. Viereck, Viereck, Viereck, Kreis lässt die Figuren nach vorne marschieren. Kreis, Kreis, Viereck, Kreis löst einen Angriff aus. Dreieck, Dreieck, Viereck, Kreis wiederum lässt die Patapons die Schilde heben, um gegnerische Angriffe abzuwehren.

Gewöhnungsbedürftige Verzögerung

Was anfangs bei "Patapon" etwas irritiert ist die Verzögerung, mit der die Zeichentrickfiguren am Bildschirm die gegebenen Befehle ausführen. Sie reagieren nämlich nicht in Echtzeit auf die "Angriff"- oder "Schutz"-Kommandos, sondern setzen die vier Button-Befehle erst um, wenn die nächsten vier Töne der Melodie erklingen. Die Verzögerung hilft aber dabei, mächtige Kombos aufzubauen. Unabhängig von der verspäteten Umsetzung kann man Befehl um Befehl aneinanderreihen, mit dem Ergebnis, dass die Musik anschwillt und die Patapons mächtige Angriffe durchführen.

Schade dabei ist, dass man die Verzögerung nicht irgendwie in den Einstellungen festlegen kann. So muss man sich an die Dauer erst gewöhnen, allerdings wird dies dem Großteil der Spieler auch kaum auffallen. Umso schöner ist, dass die 4K-Grafik dem Titel neues Leben einhaucht. Die Figuren wuseln scharf über den Bildschirm und heben sich deutlich vom Hintergrund ab, die Spieler finden eine kunterbunte Papierschnipesl-Welt vor.

Fazit: Einfach, aber noch immer gut

Wie vielen Remastern kann man dem PS4-"Patapon" vorwerfen, dass es wenig bis keine neuen Inhalte abliefert. "Patapon" ist aber auch auf der aktuellen Konsolengeneration ein so abwechslungsreiches und buntes Rhythmus-/Strategiespiel, wie es in den besten PSP-Zeiten der Fall war. Wer den Titel damals liebte, wird es nun wieder tun und wer ihn nicht kannte, wird sich vielleicht nun in ihn verlieben.

Was nicht bedeutet, dass der Titel nicht auch seine Kehrseiten hat. Gerade auf der Konsole langweilt das Wiederholen von Levels, um bessere Ausrüstung zu bekommen, mehr als auf dem Handheld. Wobei dies notwendig ist, um die eigene Party besser bestücken zu können und überhaupt aus Rohstoffen Einheiten herstellen zu können. Trotzdem hat das Treffen der Töne noch immer seinen ganz eigenen magischen Charme und wird viele PS4-Zocker verzaubern.

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