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"Pille danach" zu den Feiertagen gratis

Heute Redaktion
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Großbritanniens staatliche Schwangerschaftberatung gibt zu den Weihnachtsfeiertagen die "Pille danach" kostenlos ab - wenig überraschend kommt Kritik daran aus konservativen Kreisen.

Großbritanniens staatliche Schwangerschaftberatung gibt zu den Weihnachtsfeiertagen die "Pille danach" kostenlos ab - wenig überraschend kommt Kritik daran aus konservativen Kreisen.
In Großbritannien ist eine Debatte um die kostenlose Zusendung der "Pille danach" entflammt. Zur Sicherheit sollten sich Frauen für die Weihnachtszeit mit der Pille eindecken, rät die staatliche Schwangerschaftsberatung BPAS auf ihrer Internetseite, wo das Medikament bestellt werden kann.
Rückruf von Krankenschwester

BPAS, die für den staatlichen Gesundheitsdienst NHS Abtreibungen durchführt, hatte kürzlich eine Werbekampagne gestartet. Auf der Webseite santacomes.org ("Der Weihnachtsmann kommt") können Frauen die Pille mittels Online-Formular bestellen. Danach ruft eine Krankenschwester zurück - vor allem um Unter-16-Jährige zu identifizieren.
Spricht nichts dagegen, verschickt BPAS ein Paket mit Kondomen, einer Info-Broschüre und der Pille Levonelle. Sie soll bis zu 72 Stunden nach ungeschütztem Sex einen Eisprung oder die Einnistung verhindern. Sie ist in Großbritannien nicht verschreibungspflichtig, kostet in Drogerien aber gut 25 Pfund (30 Euro).
Zweifel an der Wirksamkeit

Nirgendwann im Jahr sei die Zahl der Schwangerschaften so hoch wie im Jänner, rechtfertigt die BPAS ihren Schritt. Die Behörde rät Frauen, sich mit der Pille einzudecken, musste aber einräumen, bis Weihnachten möglicherweise nicht mehr mit dem Versand nachzukommen.
Kritik kommt wenig überraschend aus konservativen Kreisen. Die "Pille danach" sei nun so einfach zu bekommen "wie eine Pizza", wetterte eine Sprecherin der Abtreibungsgegner-Plattform "Life".
Zudem werden Zweifel an der Wirksamkeit des Medikaments geäußert. In den Tagen vor und bis 36 Stunden nach dem Eisprung sei die Pille nicht effektiv, sagte die Gynäkologin Kate Guthrie dem Daily Telegraph.
Sollte eine Frau während des Eisprungs ungeschützten Sex haben, sollte sie umgehend einen Arzt aufsuchen und nicht auf die angebotene Arznei vertrauen, so Guthrie.