Politik

"Pröll ist für viele, vor allem in Wien, immer ein R...

Innenminister Wolfgang Sobotka im "Heute"-Interview.

Heute Redaktion
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Innenminister Wolfgang Sobotka nimmt im "Heute"-Interview Stellung zum überraschenden Rücktritt des niederösterreichischen Langzeitlandeshauptmanns Erwin Pröll und sichert dessen wahrscheinlicher Nachfolgerin "Hanni" Mikl-Leitner seine Unterstützung zu.
"Heute": Als Sie am Montag in der ZiB2 waren, haben Sie da vom Rücktrittsplan gewusst?

Wolfgang Sobotka: Nein, ich habe das in der Früh erfahren.

"Heute": Wie?

Sobotka: Erwin Pröll hat mich um 8.30 Uhr angerufen.

"Heute": Die ersten Gedanken?

Sobotka: Dankbarkeit. Erwin Pröll hat das Land 25 Jahre wie kein anderer geprägt. Es geht eine Ära zu Ende, und es beginnt etwas Neues. Er hat dieses Land aus dem Rand ins Herz Europas geführt und ihm ein Bewusstsein gegeben, das früher nur die Tiroler und die Steirer hatten. Erwin Pröll ist für viele, vor allem in Wien, immer ein Rätsel gewesen, weil sie sich ein falsches Bild von ihm gemacht haben.

"Heute": Können Sie sich ans erste Zusammentreffen erinnern?

Sobotka: Ja, sehr gut. Das war 1992 im Wahlkampf, in einem kleinen Bioladen in Waidhofen. Er hat dort eine Stunde der Geschäftsführung zugehört. Das hat mich beeindruckt, weil ich Politiker damals als Schulterklopfer wahrgenommen habe.

"Heute": Den Zeitpunkt des Rücktritts finden Sie klug?

Sobotka: Er hat eine Entscheidung wie ein Staatsmann getroffen und zum richtigen Zeitpunkt die Weichen gestellt.

"Heute": Mit der Stiftung-Debatte hat das nichts zu tun?

Sobotka: Nein.

"Heute": Hinterlässt er eine politische Lücke?

Sobotka: Alle großen Staatsmänner hinterlassen eine Lücke. Aber wie jede Lücke wird sie zu schließen sein.

"Heute": Sie wollen diese Lücke als Nachfolger nicht schließen?

Sobotka: Nein, ich unterstütze Hanni Mikl-Leitner voll.