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"Putin mischt sich ein, um uns zu schwächen"

Heute Redaktion
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Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, fordert vom Westen ein entschiedeneres Auftreten gegenüber Russland. "Wer schwach ist, wird ausgenutzt", sagte er in einem Interview.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich für ein entschiedeneres Auftreten des Westens gegenüber Russlands Präsidenten Wladimir Putin ausgesprochen. "Er ist stark und klug, aber seien Sie nicht naiv. Er ist von einer Einmischung in unsere Demokratien besessen."

Dies sagte Macron der US-Sendung "Fox News Sunday". Deshalb sei er überzeugt, "dass wir mit Präsident Putin nie schwach sein dürfen". "Wenn man schwach ist, nutzt er das aus", sagte Macron, der am heutigen Montag in Washington mit US-Präsident Donald Trump zusammenkommt.

Putin mische "sich überall ein, um unsere Demokratien zu schwächen", sagte Macron weiter. Er sei sich dessen bewusst, wolle aber mit Putin zusammenarbeiten, versicherte Macron. Er kenne und respektiere ihn, so der französische Präsident.

Ukraine als Lehrstück

Die Außenminister der G7-Staaten bekräftigten derweil am Sonntag im kanadischen Toronto ihre gemeinsame Haltung im Umgang mit Russland. Die G7-Mitglieder hätten ihre "Geschlossenheit bei der Unterstützung der Ukraine und einer auf Regeln basierenden internationalen Ordnung" demonstriert, sagte Kanadas Außenministerin Chrystia Freeland mit Blick auf die Ukraine-Krise. Staatliche Souveränität und territoriale Integrität müssten von allen respektiert werden.

Im Osten der Ukraine herrscht seit rund vier Jahren ein blutiger Konflikt zwischen ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten. Kiew und der Westen werfen Russland vor, die Rebellen militärisch zu unterstützen. Moskau weist die Vorwürfe zurück.

Der amtierende US-Außenminister John Sullivan bekräftigte die "felsenfeste Unterstützung" seines Landes "für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine angesichts der russischen Aggression". Weitere Themen des zweitägigen G7-Treffens sind das Atomabkommen mit dem Iran und Nordkorea. (chk/20 Minuten)