Österreich

"Reicht": Hadishat-Familie wehrt sich gegen Hass

Heute Redaktion
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Dieses Plakat sorgt für Entsetzen in Wien-Döbling.
Dieses Plakat sorgt für Entsetzen in Wien-Döbling.
Bild: Sabine Hertel

"Der junge Täter hatte recht" – diese vor Hass triefende Nachricht hat jetzt ein polizeiliches Nachspiel. Nikolaus Rast, Anwalt der Opferfamilie, kündigt harte Schritte an.

Was müssen die Angehörigen der kleinen Hadishat noch ertragen? Nicht nur, dass der mutmaßliche Killer der Siebenjährigen noch immer nicht rechtskräftig verurteilt ist, nun sorgt – wie berichtet – eine neue Hasswelle gegen die Familie des Opfers für Aufregung in Wien-Döbling.

"Der junge Täter hatte recht"

Wie "Heute" berichtete, entdeckten Anwohner unlängst mehrere üble A3-Plakate, auf denen schwer begreifliche Worte mit Computerschrift gekritzelt waren. "Tschetschenen-Familien im Ditteshof sind Sozialschmarotzer. Der junge Täter hatte recht", steht da geschrieben. Die niederträchtigen Parolen kommen wenige Tage vor der Prozessneuauflage gegen den Verdächtigen. Robert K. (der selbst tschetschenische Wurzeln hat) muss sich am 13. Februar zum zweiten Mal vor einem Jugendgeschworenensenat in Wien verantworten. Es geht hier nur noch um die Frage der Zurechnungsfähigkeit, nicht mehr darum, ob er schuld an der Bluttat trägt.

Familienanwalt Rast: "Genug ist genug"

Nikolaus Rast, der der Opferfamilie von Anfang an zur Seite steht, reagierte am Montag entsetzt auf die "Heute"-Enthüllung. "Es reicht. Was müssen sich die Verwandten von Hadishat noch alles gefallen lassen? Sie sind sogar aus dem Ditteshof weggezogen, weil sie es nicht mehr ertragen konnten, in dem ständigen Reizklima, das sie permanent an den Tod ihres Mädchens erinnert, zu leben. Jetzt sind sie erneut mit Hass der übelsten Sorte konfrontiert." Spitzen-Advokat Rast stellt rechtliche Schritte in Aussicht: "Wir beratschlagen gerade darüber, ob wir sofort Strafanzeige gegen unbekannte Täterschaft erstatten sollen – oder abwarten, ob die Polizei den oder die Täter rasch ausforschen kann. Aber da muss man jetzt ein Zeichen setzen. Genug ist genug."