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"Sie sagt, er sagt": Runtastic Moment im Doppeltest

Heute Redaktion
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Österreichs Fitness-Aushängeschild Runtastic hat im September ein neues Wearable, die Uhr Runtastic Moment, gelauncht. Damit versuchen die Oberösterreicher überraschend einen Spagat zwischen klassischer Armbanduhr und sportlichem Fitnesstool. Ob dies gelingt, haben die Redakteure Katy Ofner und Rene Findenig im Doppeltest geprüft. Ein "Sie sagt, er sagt" zur Runtastic Moment.

Österreichs Fitness-Aushängeschild Runtastic hat im September ein neues Wearable, die Uhr Runtastic Moment, gelauncht. Damit versuchen die Oberösterreicher überraschend einen Spagat zwischen klassischer Armbanduhr und sportlichem Fitnesstool. Ob dies gelingt, haben die Redakteure Katy Ofner und Rene Findenig im Doppeltest geprüft. Ein "Sie sagt, er sagt" .

Vorgestellt haben wir die Uhr bereits beim Erscheinen im September - . Nun haben wir die Runtastic Moment nicht nur genauer angeschaut, sondern sie mehrere Tage lang einem Test unterzogen. Aus weiblicher Sicht ausprobiert wurde das Modell Runtastic Moment Classic Rosegold (199 Euro), aus männlicher Sicht das Model Runtastic Moment Basic Black (129 Euro). 

Design und Ersteindruck

Sie sagt: Im ersten Moment sieht die Runtastic Moment Classic wie eine "stinknormale" Uhr aus, doch das täuscht. Das dominante Rosegold verwandelt die Uhr in einen edlen Begleiter. Egal, ob zum Business-Outfit oder zum gemütlichen Weekend-Look, die Runtastic Moment Classic passt sich jeder Gelegenheit optimal an. Das Zifferblatt ist groß und überschaubar. Dank der fluoreszierenden Zeiger, weiß man auch in der Dunkelheit, welche Stunde geschlagen hat.

Er sagt: Die Runtastic Moment Black ist kein detailverliebtes Schmuckstück, das mit auffälligen Formen - oder im Fall der schwarzen Moment auch Farben - glänzt. Gerade deswegen passt sie gut zu einem sportlich-schlichten Auftritt und kann auch zu Business-Kleidung gut getragen werden, ohne dass es unpassend wirkt. Die minimalen Ziffernblatt-Details und das Gehäuse gefallen. Weniger ist manchmal mehr,  das beweist die Runtastic Moment Basic gut.

Tragekomfort und Alltagseinsatz

Sie sagt: Im Gegensatz zu meinem Kollegen Rene bin ich ein wahrer Uhren-Liebhaber und ohne aus dem Haus zu gehen, käme für mich nicht in Frage. Bei der Runtastic Moment Classic sprang mir sofort das Lederband ins Auge, dass sich angenehm ums Handgelenk schmiegt. Durch das Edelstahl-Gehäuse wird die Uhr im Laufe des Tages gefühlsmäßig aber immer schwerer, was etwas störend ist. Daher kann ich mir es auch nicht vorstellen, die Runtastic Moment Classic beim Schlafen zu tragen, um mit Hilfe des integrierten Schlafdauer- und zyklus-Messers meine Nachtruhe zu überprüfen. 

Er sagt: Generell bin ich kein Freund von Armbanduhren aller Art, doch die Moment trägt sich tatsächlich überdurchschnittlich angenehm. Das Silikonband ist so weich, dass es nach wenigen Augenblicken kaum mehr auffällt, das Gehäuse aus Edelstahl ist trotzdem angenehm leicht. Störend wirkt die Moment über den ganzen Tag getragen nie. Was aber auffällt: Das Uhrband aus Silikon zieht Staub offenbar magisch an. Ist kein Drama, aber man merkt es doch. Und: Im Schlaf könnte die Uhr dann am Handgelenk doch lästig werden - allerdings könnte ich mir auch nicht vorstellen, eine andere Uhr oder Wearable im Schlaf zu tragen.

Verarbeitung und Haltbarkeit

Sie sagt: Ich bin begeistert! Wer mich kennt, weiß, dass ich immer und überall dagegen stoße und davon auch meine Uhren nicht verschont bleiben. Daher sind Kratzer am Display normalerweise keine Seltenheit. Nach einer langen und intensiven Testphase kann ich aber keinen Kratzer an der Runtastic Moment Classic feststellen. Somit hält das kratzfeste Mineralglas was es verspricht. Auch das Lederband sieht aus wie neu und hält den alltäglichen Gewohnheiten stand. 

Er sagt: Vor allem beim Sporteln kann es ja schnell gehen und man streift mit der Uhr am Handgelenk an etwas, fällt darauf oder versenkt sie in einem Regen-Schweiß-Gemisch. Hier leistet die Moment perfekte Arbeit. Selbst nach einigen Härtefällen zeigt weder das Mineralglas des Displays noch das Gehäuse auch nur einen Kratzer. Schmutz und Schweiß lassen sich dank der Wasserdichtheit einfach unter dem Wasserhahn abwaschen. Alles in allem ein großer Pluspunkt, an der Uhr dürfte man sehr lange Freude haben. Auch deswegen, weil sie nicht ständig geladen werden muss, denn die Moment nützt eine herkömmliche Uhrenbatterie und keinen Akku. Das Uhrenband selbst lässt sich schnell und einfach wechseln.

Startaufwand und Funktionen

Sie sagt: Das Synchronisieren mit dem Smartphone und dem persönlichen Runtastic-Profil funktioniert, wie bei der Runtastic Moment Basic von Rene problemlos. Nach dem Download der dazugehörigen Runtastic Me App, lassen sich die Uhrzeit automatisch einstellen und der Schrittzähler personalisieren. Wer sein Tagesziel von 8.000 Schritte (voreingestellt) erhöhen möchte, kann dies kinderleicht umstellen. Für Apple-User gibt es im Gegensatz zu Android-Nutzer aber einen kleinen Haken: Leider hat man nicht die Möglichkeit, Anrufe-, Mail- oder Facebook-Benachrichtigungen für die Uhr zu aktivieren. 

Er sagt: Die Inbetriebnahme funktioniert, wenn man bereits ein Runtastic-Profil besitzt, erfreulich problemlos. Mit einem Druck auf die einzige Taste der Uhr synchronisiert sie sich mit dem Profil und dem Smartphone, schon ist sie einsatzbereit. Auch die damit verbundene Runtastic Me App funktioniert selbsterklärend. Ein Tagesziel (8.000 Schritte) ist vordefiniert, der kleine analoge Uhrzeige zeigt die erreichten Prozent davon an. Über die App bekommt man außerdem zurückgelegte Schritte, aktive Minuten, Distanz und Schlafdauer angezeigt. Als Android-Nutzer hat man außerdem die Möglichkeit, Uhr-Benachrichtigungen zu Anrufen, Mails, Facebook-Nachrichten, etc. zu aktivieren. Nett!

Sportlichkeit und Einsatzgebiet

Sie sagt: Während eines intensiven Sporttraining würde ich die Uhr eher nicht verwenden. Das Lederband würde es mir wahrscheinlich auch nicht danken. Im Gegensatz zur Runtastic Moment Basic ist mein Testgerät aber auch fürs Tennisspielen oder Radfahren eher ungeeignet, da sich ihr Gewicht am Handgelenk etwas anhängt. Im Alltag ist die Uhr aber eine tolle Überprüfung der eigenen Fitness. Hat man die 50 oder 100 Prozent erreicht, lässt es die Runtastic Moment Classic einen, mit Hilfe des Vibrationsalarms wissen. Ausreden gibt es somit keine mehr, nur ein gutes Gefühl ausreichend Bewegung gemacht zu haben!

Er sagt: Hier scheiden sich die Test-Geister und es kommt darauf an, für was man die Moment sportlich verwenden will. Für einen Langstreckenläufer, der nach Herzfrequenz, Kilometern und Pace trainiert, ist die Moment ganz klar nichts. Sie richtet sich aber umso mehr an die Hobbysportler und jene, die sich einfach etwas mehr bewegen wollen und damit auch andere Wearables wie Fitnessbänder ins Auge gefasst haben. Sie dürften tatsächlich von der Moment profitieren, denn neben Aktivitätsalarmen gibt es auch eine übersichtliche Zusammenfassung der geleisteten Aktivität. Kurz gesagt: Für Profisportler nicht geeignet, für alle anderen sportlich Ambitionierten aber top, egal ob beim Schwimmen, Radfahren oder Laufen. 

Sonstiges Handling

Sie sagt: Da für Apple-User zahlreiche Funktionen nicht vorgesehen sind, kann ich beim "sonstigen Handling" leider nicht viel sagen. Das Synchronisieren mit der passenden App funktioniert kinderleicht und ohne Probleme. Was mich etwas gestört hat war, dass sich die Uhr bei der Zeitumstellung, trotz zahlreicher technischer Finessen nicht selbst umgestellt hat.

Er sagt: Die Moment bietet zahlreiche weitere nette "Nebenfunktionen", wie das Aufwecken durch Vibration, aktivierbare zusätzliche Leuchtbenachrichtigung bei Anrufen und anderen Telefonbenachrichtigungen und die eigenständigen Uhrzeiteinstellungen. Beruhigend ist auch, dass die Moment Aktivitätsdaten eine Woche lang speichert, ohne dass sie bei fehlender Synchronisation verloren gehen. Synchronisation ist auch das Stichwort: Für die meisten dieser Funktionen muss eben das Smartphone mit dabei sein. 

Preis und Fazit

Sie sagt: Die Runtastic Moment Classic ist eine tolle Uhr mit besonderen Features. Dank des edlen Designs lässt sich der integrierte Fitness-Tracker nicht erkennen, was die Uhr zum täglichen Allround-Talent macht. Einzig und allein das Gewicht der Moment Classic ist etwas gewöhnungsbedürftig. Auch mit der Größe und der Dicke des Ziffernblattes muss man sich zu Beginn erst anfreunden. Den Preis für 199 Euro finde ich persönlich etwas zu viel. Für diese Summe bekommt man bereits eine hochwertige Uhr inklusive GPS und Herzfrequenzmesser, die man auch für intensive Sportprogramme nutzen kann. Auch die technischen Funktionen sowie das Aussehen der Runtastic Moment Classic sprechen nicht für den hohen Preis. 

Er sagt: Die Runtastic Moment ist für mich ein durchaus gelungener Mix zwischen Fitnesstracker und Armbanduhr. Schade, dass Runtastic nicht auch noch GPS und Herzfrequenzmessung an Bord gepackt hat, dann würde wohl kaum ein Sportler mehr die Uhr jemals ablegen wollen. So entstand eine smarte Tracker-Uhr, die vor allem Bewegungsfreudigen ans Herz zu legen ist, denen es auf den Sport und nicht auf die ständig sichtbare Ausgabe der kleinsten Leistungsdetails ankommt. Fair ist der Preis - bei der Moment Basic Black 129 Euro. Für dieses Geld bekommt man eine qualitativ hochwertige Uhr mit Tracker-Funktionen - oft kosten herkömmliche Armbanduhren als auch eigenständige Fitness-Tracker bei weitem mehr.

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